Bis zum Jahr 2030 entsteht eine neue rechtliche Grundlage für die Entwicklungen im Umfeld des Regionalbahnhofs Wiesbaden-Biebrich. Dafür erarbeitet das Stadtplanungsamt einen Bebauungsplan. In ihm ist die Art und das Maß der baulichen Entwicklung rechtsverbindlich definiert. Damit dies gelingt hat das Stadtplanungsamt schon im Jahr 2021 erste Gespräche mit den verschiedenen Fachämtern der Landeshauptstadt, wie zum Beispiel dem Umweltamt, Grünflächenamt, Tiefbau- und Vermessungsamt, Amt für Soziale Arbeit, geführt. Dabei entstanden erste Leitideen und -konzepte für das neue urbane Stadtquartier. Auch fanden erste Gespräche mit Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern statt.

Für den Experimentierraums Bahnhofs.Quartier Biebrich hat das Stadtplanungsamt eine umfangreiche Analyse der bestehenden räumlichen Strukturen durchgeführt. Wichtige Themen waren dabei unter anderem: 

• Nutzungen: Was wird derzeit in dem Gebiet in welcher Art genutzt?
• Bauwerke: Welche Gebäude gibt es und in welchem Zustand sind sie?
• Grün- und Freiräume: Wo gibt es Parks oder andere Grünflächen?
• Soziale Infrastruktur: Welche Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten sind vorhanden?
• Verkehr: Wie ist die Verkehrssituation in der Umgebung?

Basierend auf dieser Untersuchung konnten zahlreiche lokale Schwächen und Chancen identifiziert werden. Auf dieser Grundlage entwickelte das Stadtplanungsamt ein erstes Leitbild. Das Ergebnis präsentierte das Stadtplanungsamt Ende 2022 im Rahmen einer öffentlichen Sitzung dem Ortsbeirat in Biebrich.

Im Sommer 2023 beauftragte das Stadtplanungsamt das Wiener Planungsbüro Raumposition mit der Erarbeitung eines integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes, kurz IEHK, für den Experimentierraum Bahnhofs.Quartier Biebrich. Das IEHK ist ein informelles Instrument der Planung. Es definiert die allgemeinen Ziele der zukünftigen Entwicklung im Umfeld des Regionalbahnhofs Wiesbaden-Biebrich. Es dient als Grundlage für die anschließende Rahmenplanung und Bauleitplanung. 

Bürgerinnen und Bürger, lokale Akteurinnen und Akteure, städtische Ämter und die Politik konnten ihre Wünsche und Vorstellungen für eine nachhaltige Entwicklung einbringen. Hierzu fanden Veranstaltungen zur Beteiligung statt. Mit den zahlreichen Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern führte das Stadtplanungsamt ebenfalls Gespräche.

Informieren Sie sich hier über vergangene und zukünftige Veranstaltungen zum Experimentierraum.

Anfang 2025 wurde der Endbericht für das IEHK fertiggestellt. Ein politischer Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung ist für Sommer 2025 geplant. Lesen Sie hier den Endbericht zum IEHK.

Das Stadtplanungsamt beabsichtigt die Erarbeitung eines Rahmenplans. Dabei handelt es sich um ein informelles Instrument der Planung. In diesem werden die allgemeinen Ziele und Maßnahmen des IEHK weiterentwickelt. Noch offene Fragen werden in vertiefenden Untersuchungen geprüft. Entsprechende Lösungen werden in einem Plan und Endbericht dokumentiert. 

Im Rahmen der Erarbeitung des Rahmenplans ist die Durchführung eines Wettbewerbs denkbar. In ihm setzen sich Planerinnen und Planer intensiv mit der Gestaltung der Bauwerke sowie der öffentlichen Räume und Grünflächen auseinander. Dadurch einstehen viele verschiedene Ergebnisse die als Optionen für die weitere Planung berücksichtigt werden.

Der Rahmenplan bildet die Grundlage für das formelle Verfahren der Bauleitplanung. Dabei werden die bisherigen Ideen und Konzepte in einen Plan und Textbausteine übersetzt. Sie basieren auf dem Baugesetz. Das Ergebnis nennt man einen Bebauungsplan. Im Bebauungsplan werden die Art und das Maß der baulichen Nutzung festgelegt. Er ist rechtlich verbindlich. 

Das Stadtplanungsamt beabsichtigt den neuen Bebauungsplan für das Bahnhofs.Quartier Biebrich bis zum Jahr 2030 zu erstellen. Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wird dieser gültig und rechtlich bindend. Anschließend können erste bauliche Maßnahmen umgesetzt werden.