Schies, Hermann
Schies, Hermann
Bildhauer
geboren: 29.07.1836 in Wiesbaden
gestorben: 19.02.1899 in Wiesbaden
Artikel
Der Sohn eines Lehrers war ein Schüler von Emil Alexander Hopfgarten und Johann Friedrich Drake in Berlin, der ihm 1867 bescheinigte, eine neunjährige Ausbildungszeit erfolgreich bei ihm absolviert zu haben. Danach kehrte Schies nach Wiesbaden zurück, wo er zunächst als Modelleur bei einem Holzschnitzer arbeitete. Schon bald unterhielt er ein sehr gefragtes Atelier und arbeitete für zahlreiche private und öffentliche Auftraggeber. An der Wiesbadener Gewerbeschule unterrichtete Schies 25 Jahre lang im Freihandzeichnen und Modellieren.
Zu seinen Werken zählen die Christusstatue an der Bergkirche, die vier allegorischen Figuren Stärke, Gerechtigkeit, Fleiß und Mildtätigkeit an der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Vorderfront des neuen Rathauses, das Carl-Koch-Denkmal im Nerotal sowie die Figuren der Clio und der Justitia im neuen Rathaus. Für viele promiente Wiesbadener Bürger hat er Grabsteine geschaffen, so für Bürgermeister Wilhelm Lanz, für den Chemiker Carl Remigius Fresenius, für die Komponisten Ferdinand Möhring und Franz Abt, für Kurdirektor Ferdinand Hey’l u. a. Von Schies stammen auch das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 auf dem Alten Friedhof, ebenso der Obelisk des Waterloo-Denkmals auf dem Luisenplatz und die heute verschwundene Germania auf dem Kriegerdenkmal im Nerotal. Germania-Figuren für Kriegerdenkmäler schuf Schies auch für mehrere andere Städte wie Idstein, Sigmaringen, Saarbrücken, Eisenach.
Verheiratet war der Künstler mit Nanni, geb. Bouteiller. Auf dem Nordfriedhof befindet sich sein Ehrengrab.
Literatur
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Renkhoff, Otto
Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39). [S. 697].