Fabry, Edmund
Fabry, Edmund
Architekt, Maler, Zeichner, Grafiker
geboren: 20.02.1892 in Norderney
gestorben: 14.11.1939 in Wiesbaden
Artikel
Fabry gestaltete 1930 gemeinsam mit Arnold Hensler das Kriegerdenkmal auf dem Neroberg in Wiesbaden. 1931/32 entwarf er zusammen mit dem Gartenarchitekten Wilhelm Hirsch die Brunnenanlage in den Reisinger- und Herbert-Anlagen. Ebenfalls auf dem Neroberg plante er 1933/34 gemeinsam mit Franz Schuster und Wilhelm Hirsch das Opelbad. Schon 1916 hatte Fabry Kontakt zu dem Kunstsammler Heinrich Kirchhoff.
Als Maler und Graphiker trat er Ende des Ersten Weltkriegs in Erscheinung. 1917 war er auf Ausstellungen des Frankfurter Kunsthändlers Ludwig Schames (1852–1922) und des Nassauischen Kunstvereins e.V. vertreten. Das Museum Wiesbaden besitzt von ihm verschiedene Papierarbeiten, Landschafts- und Architekturdarstellungen. Sie weisen ihn um 1917 als einen stilistisch und farblich am Expressionismus orientierten Künstler aus, der zur Abstraktion tendierte. 1920 wurde er Mitglied der »Darmstädter Sezession«, der auch seine Wiesbadener Künstlerkollegen Arnold Hensler, Otto Ritschl und Josef Eberz angehörten.
Als Maler und Zeichner fertigte er hauptsächlich Stilleben und Architekturbilder. 1921 war Fabry Ausstellungsleiter einer Gruppenausstellung, die vom Nassauischen Kunstverein e.V. und der Gesellschaft für Bildende Kunst veranstaltet wurde. Auch Werke von Alexej von Jawlensky waren in dieser Ausstellung vertreten. In seinen Lebenserinnerungen schrieb Jawlensky später, dass er Fabry zu seinen wichtigsten Freunden zählte, die ihn veranlassten, seinen Wohnsitz in Wiesbaden zu nehmen. Fabry, Jawlensky und dessen Sohn Andreas, Arnold Hensler, Elisabeth (Lisa) Kümmel, Alo Altripp und 22 weitere Künstler waren Mitglieder der Freien Künstlerschaft Wiesbaden, die 1925 von Ritschl gegründet worden war.
Literatur
Fäthke, Bernd: Alexej Jawlensky, Köpfe radiert und gemalt. Die Wiesbadener Jahre. Galerie Draheim, Wiesbaden 2012 [S. 8 f.].
Großkinsky, Manfred: Edmund Fabry. In: Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet, Künstler-Händler-Sammler, Frankfurt am Main 2011 [S. 393].