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Stadtporträt

Westend im Wandel

Die ersten Bauwerke im heutigen Stadtteil Westend/Bleichstraße waren die Mühlen am Dendelbach und die 1819 vollendete Infanteriekaserne an der Schwalbacher Straße.

Die ersten Gebäude

Um 1840 wurden die Dotzheimer und die heutige Emser Straße als erste Wohnstraßen angelegt. Ab den 1850er-Jahren folgte die Bebauung der heutigen Wellritzstraße, die zunächst als Stichstraße angelegt war.

Menschen vor einem Café.
Ein Café am Blücherplatz.

Das innere Westend

In den 1860er- und frühen 1870er-Jahren wuchs das innere Westend zwischen der Emser Straße, Bleichstraße, Schwalbacher Straße und dem ersten Ring, der um 1900 entstand. Auch über den Ring hinaus entwickelte sich das Viertel kontinuierlich: Die Bertramstraße und das Feldherrenviertel, benannt nach preußisch-deutschen Militärs, vergrößerten das Wohngebiet zu Beginn des 20. Jahrhunderts, sodass das Viertel fast vollständig die heutigen Bezirksgrenzen erreichte. Nur im Westen blieben einige Freiflächen, die überwiegend in den 1920er-Jahren und teils erst nach dem Zweiten Weltkrieg bebaut wurden.

Bauweise

Charakteristisch für die Bauweise im Westend bis zum Ersten Weltkrieg sind die breiten Straßen mit eindrucksvollen Fassaden und die bis heute erhaltene Mischung aus Wohnhäusern und Gewerbebetrieben. Die Gebäudeblocks verfügen oft über schlichte Hinterhofachsen, die das Bild des Viertels mitprägen.

Platz der Deutschen Einheit

Ein wichtiges Ereignis war der Kauf und Abriss des Kasernengeländes durch die Stadt – kurz vor dem Ersten Weltkrieg. An dieser Stelle entstanden der heutige Platz der Deutschen Einheit und die höhere Mädchenschule II (heute Elly-Heuss-Schule). Diese Schule, die 1907 von der Schlossplatzschule ausgegliedert wurde, erhielt 1916 ein neues Gebäude. 

Schulen prägen das Viertel

Auch die Leibnizschule, gegründet 1905 als Städtische Oberrealschule am Zietenring, gehört zu den traditionsreichen Schulen im Viertel. Die erste Schule im Stadtbezirk war die Schule an der Bleichstraße, die 1879 eröffnet und später in die Blücherschule integriert wurde. Die Gewerbeschule, 1881 an der Wellritzstraße eröffnet, ist eine der ältesten dieser Art in Deutschland und entstand aus der 1845 gegründeten gewerblichen Fortbildungsschule am Markt. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte die Schule eine besondere Rolle: Ab dem 2. Juli 1946 traf sich in ihrer Aula die erste nach der NS-Diktatur demokratisch gewählte Stadtverordnetenversammlung, bis 1951 der Wiederaufbau des Rathauses abgeschlossen war. Die Gewerbeschule entwickelte sich zur Friedrich-Ebert-Schule und zur Kerschensteinerschule, die heute als Teile des Berufsschulzentrums im Stadtbezirk Südost liegen.

Tschüss, Hochbrücke!

Der Abriss der Hochbrücke 2001 hat das Westend näher an die City herangebracht. Der Stadtteil westlich der Schwalbacher Straße entfaltet zunehmend seine städtebaulichen und architektonischen Qualitäten. Neuere städtische Planungen sollen den Bereich Schwalbacher Straße/westliche Innenstadt weiterentwickeln.

Historisches Highlight

Typisch für das Feldherrenviertel rund um Blücherstraße und Scharnhorststraße ist das zum Teil noch erhaltene historische Basalt-Kopfsteinpflaster.

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