Mulot, Wilhelm (gen. Willy)
Mulot, Wilhelm (gen. Willy)
Maler
geboren: 26.12.1889 in Wiesbaden
gestorben: 31.03.1982 in Wiesbaden
Artikel
Mulot war der Sohn eines Kaufmanns hugenottischer Herkunft. Nach dem Abitur in Wiesbaden studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie 1906–14, vornehmlich bei dem Marinemaler Prof. Eugène Dücker, dessen jüngster Meisterschüler er war. Schon kurz nach der Akademiezeit hatte er ein eigenes Atelier in Düsseldorf. Regelmäßig reiste er zwecks Landschaftsstudien nach Holland und an den unteren Niederrhein, häufig in die Stadt Rees. Bereits 1911 erhielt er bei Wettbewerben vier Akademie-Preise. 1917–18 war er Zeichenlehrer am Städtischen Reform-Realgymnasium in der Oranienstraße in Wiesbaden (heute Oranienschule).
In den 1920er-Jahren wandte er sich der Neuen Sachlichkeit zu. In Wiesbaden widmete er sich vorwiegend der Landschaftsmalerei, vielfach schuf er Winterlandschaften. Aber auch als Maler von Porträts und Stillleben trat er hervor. Ferner war er als Illustrator und Gebrauchsgraphiker tätig, z. B. entwarf er das Logo des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Weit über 60 Bücher, darunter die Märchen der Wiesbadener Volksbücher sowie eine Schulfibel, wurden von ihm illustriert. Mulot beteiligte sich an vielen nationalen und internationalen Ausstellungen. Zu seinem Freundeskreis gehörten die Künstler Alois Erbach, Erika Kohlhöfer-Hammesfahr und Prof. Dr. Wolf Spemann.
Mulot engagierte sich als 2. Vorsitzender des Künstlerbundes Wiesbaden. Er war zudem Mitbegründer des BBK Wiesbaden e.V. und wurde Ehrenmitglied der Internationalen Akademie für Kunst, Wissenschaft und Literatur Tommaso Campanella, Rom. Seit 1908 war er Mitglied im Nassauischen Kunstverein e.V. (NKV) und 1920–33 Vorstandsmitglied des Vereins. Verschiedene Werke befinden sich unter anderem beim hessischen Kultusministerium, beim NKV, im Museum Wiesbaden sowie im Landeshaus.
Literatur
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Renkhoff, Otto
Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39). [S. 538].