Erbach, Alois Georg
Erbach, Alois Georg
Geometer, Maler, Grafiker, Zeichner, Karikaturist
geboren: 15.06.1888 in Wiesbaden
gestorben: 19.09.1972 in Wiesbaden
Artikel
Erbach verlebte seine Jugendzeit in Wiesbaden und erlernte dort den Beruf des Geometers. Ab 1908 studierte er an der Kunstgewerbeschule München bei Heinrich Knirr (1862–1944). Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte Erbach für einige Zeit nach Wiesbaden zurück.
Seine Werke wurden zum ersten Mal im Museum Wiesbaden ausgestellt und öffneten ihm den Weg in die Zentren deutscher Kunst. So verbrachte er Jahre in Düsseldorf, Berlin, Dresden, Köln und Wien. Auf jeder großen Kunstschau der damaligen Zeit war er vertreten. Die Münchner Pinakothek kaufte damals eines seiner Gemälde. 1920 lernte er Helmut Herzfelde, den Inhaber des Malik-Verlages, kennen. Für diesen Verlag schuf Erbach viele zeitkritische Graphiken.
Auch bei satirischen Zeitschriften, unter anderem »Die Pleite«, »Der Knüppel«, »Der rote Pfeffer« oder »Rote Fahne« arbeitete er mit. Wegen dieser Zeichnungen wurde Erbach am Abend des Reichstagsbrandes (27.02.1933) mit vielen seiner Freunde in Berlin verhaftet. Nach seiner Haftentlassung lebte er 1933–36 auf Mallorca. Erbach war unter anderem Mitglied der Künstlergruppe »Die Abstrakten« und der »Internationalen Vereinigung der Expressionisten, Futuristen und Konstruktivisten«. Seit 1946 war er in Sonnenberg ansässig.
Erbachs Schaffen lebt von der Spannung zwischen Gegenständlichem und Abstraktem. In seinen Arbeiten finden sich Anklänge an den Impressionismus wie an den Kubismus und den Expressionismus. Hinzu kommt sein ausgeprägtes Interesse an der Satire. Seine Werke lassen sich nicht einer künstlerischen Richtung zuordnen, was ihren Reiz ausmacht. Das bekannteste Wandbild ist der »Ochsensprung« am ehemaligen Sonnenberger Rathaus. Erbach war Mitbegründer der Düsseldorfer Künstlergruppe » Junges Rheinland« und der Wiesbadener Künstlergruppe50.
Literatur
Mann, Wilhelm: Erbach, Alois. In: AKL IV, 2002 [S. 255].