Kalkbrenner, Christian
Kalkbrenner, Christian
Fabrikant, Politiker
geboren: 25.02.1857 in Wiesbaden
gestorben: 01.05.1924 in Wiesbaden
Artikel
Kalkbrenner zählte zwischen 1890 und 1913 zu den einflussreichsten Wiesbadener Persönlichkeiten. Um 1888 übernahm er die Firma seines Vaters, baute das Unternehmen stetig aus und erhielt bedeutende Lieferaufträge für das deutsche Heer. Seine Kochapparate verbrauchten nur etwa halb so viel Kohle wie Herde anderer Konstruktionen und lieferten genügend warmes Wasser für Mannschaftsbäder. Die hierdurch erzielten Ersparnisse waren erheblich. 1899 vereinigte er sein Unternehmen mit der Maschinenfabrik Philippi zur Maschinenfabrik Wiesbaden GmbH. Sie entwickelte sich in den nachfolgenden Jahren zu einem wirtschaftlich prosperierenden Unternehmen.
Kalkbrenner nahm über mehr als zwei Jahrzehnte aktiv Anteil an der Kommunalpolitik: 1889–91 war er Mitglied des Bürgerausschusses, 1891–99 und 1906–11 Stadtverordneter, 1911 wurde er Stadtrat. Abgesehen von seiner vielseitigen Tätigkeit in den städtischen Körperschaften hatte er als Vorsitzender zahlreicher Vereine maßgeblichen Einfluss auf kommunalpolitische Entscheidungen. So war er unter anderem 1882 Mitgründer des »Rhein-Taunus-Clubs«, Sektion Wiesbaden, 1890–1912 Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft »Sprudel« und viele Jahre im Vorstand des Kurvereins. 1902–21 war er Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzervereins. Darüber hinaus war er Mitglied im Aufsichtsrat des Vorschussvereins, Vorstandsmitglied im Kaufmännischen Verein Wiesbaden und im Verschönerungsverein Wiesbaden.
Bleibende Verdienste erwarb sich Kalkbrenner mit dem Bau der Pferderennbahn Erbenheim, des Schützenhauses hinter der Fasanerie und des Aussichtsturms auf der Hohen Wurzel.
Literatur
Rheinischer Kurier 1894/42 AA, 12.02.1894.
Rheinischer Kurier 1907/380 MA, 28.07.1907.