Kaufmännischer Verein für Wiesbaden
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Der 1881 gegründete Kaufmännische Verein für Wiesbaden hatte wie der »Kaufmännische Verein für weibliche Angestellte« oder der »Verein selbständiger Kaufleute« das Ziel, die Berufschancen seiner Mitglieder zu verbessern und für deren soziale Absicherung zu sorgen.
Der Kaufmännische Verein bot verschiedene Möglichkeiten zur fachlichen Fortbildung, etwa durch Vorträge oder Unterrichtskurse, die Kaufleuten unter anderem die zunehmende Bedeutung der Werbung und deren richtige Anwendung vermitteln sollten. Zudem bestand die Möglichkeit, über eine Stellenvermittlung schneller eine neue oder besser bezahlte Anstellung zu erhalten. Der Kaufmännische Verein bot eine eigene Rechtsschutzversicherung sowie eine Kranken- und Pensionskasse an.
Diese Vorhaben gingen in erster Linie auf die Ideen der Gründungsmitglieder zurück, zu denen Wiesbadener Persönlichkeiten wie der Textilunternehmer Joseph Baum und der Stanniol- und Stempelfabrikant Franz Fehr-Flach gehörten. Mit Joseph Baum verbindet sich einer der größten Erfolge des Kaufmännischen Vereins, nämlich die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime.
Der Kaufmännische Verein für Wiesbaden war Mitglied im Deutschen Verband Kaufmännischer Vereine und wurde wie dieser im Rahmen der Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten 1933 aufgelöst.
Literatur
Baum, Joseph: Ein soziales Problem des Kaufmannsstandes, 19. Aufl., Wiesbaden 1915.
Jahres-Bericht des Kaufmännischen Vereins in Wiesbaden, hrsg. vom Kaufmännischen Verein Wiesbaden, Wiesbaden 1891–1898.