Fehr-Flach, Franz Anton Theodor

Fehr-Flach leitete seit 1860 die väterliche Seidenproduktion, hatte aber später auch Erfolg in anderen Industriebereichen wie etwa dem Abbau von Quarzit. 1877 übertrug ihm sein Schwiegervater, der Wiesbadener Industrielle Albert Flach, die Leitung seiner Stanniol- und Stempelfabrik. 1879 in die Industrie- und Handelskammer (IHK) Wiesbaden gewählt, wurde Fehr-Flach 1888 stellvertretender Vorsitzender, 1897–1920 war er ihr Präsident. In diese Zeit fallen die Gründung des Mittelrheinischen Fabrikantenvereins, des Kaufmännischen Vereins Wiesbadens sowie der Deutschen Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime, deren Präsident Fehr-Flach 1917–20 war.

Auch kommunalpolitisch war Fehr-Flach aktiv, 1884–97 amtierte er als Stadtverordneter und engagierte sich für den Neubau des Wiesbadener Hauptbahnhofs. Auch setzte er sich für den Bau des neuen Theaters ein. 1920 zog er sich von allen Ämter zurück. Für seine Verdienste wurde er 1900 zum Kommerzienrat und 1920 zum Ehrenpräsidenten der Wiesbadener IHK ernannt.

Geisthardt, Fritz: Wiesbaden und seine Kaufleute, Wiesbaden/Stuttgart 1980 (Schriftenreihe Industrie- und Handelskammer 1) [S. 89f].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 186].