Schützenhaus
Artikel
Da sich die Anwohner über den Schießlärm beschwert hatten, musste die Wiesbadener Schützengesellschaft 1843/1860 ihr angestammtes Domizil Unter den Eichen verlassen und erwarb 1911 ein Grundstück hinter der Fasanerie. Das neue Schützenhaus wurde am 14.06.1913 eingeweiht. Die Anlage verfügte unter anderem über einen Bogenschießstand und eine 300-Meter-Schießbahn.
Während des Ersten Weltkriegs wurden hier kaiserliche Soldaten ausgebildet. In der Zwischenkriegszeit und während der NS-Herrschaft wurde die Einrichtung ebenfalls militärisch genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten die amerikanischen Besatzungstruppen das Gelände.
Erst 1953 erhielten die Schützen ihre Anlage zurück, die sie seither gemeinsam mit dem amerikanischen »Rod and Gun Club« nutzen. Später stand der Abriss des historischen Gebäudes zu Debatte. Die Pläne zur Errichtung eines modernen Zweckbaus wurden schließlich verworfen. 2009 wurde das Gasthaus und Café Neues Schützenhaus eröffnet.
Literatur
Clobes, Wilhelm: Das »Wiesbadener Schützenhaus« an der Fasanerie. Ein Gedenkbuch der Wiesbadener Schützen-Gesellschaft e.V. zu der anlässlich des Regierungs-Jubiläums Sr. Majestät-Kaiser Wilhelm II. stattfindenden Einweihungsfeier des neuen Schützenhauses, Wiesbaden 1913.