Friedrich Wilhelm, Fürst zu Nassau, Fürst zu Nassau-Weilburg
Friedrich Wilhelm, Fürst zu Nassau, Fürst zu Nassau-Weilburg
geboren: 25.10.1768 in Den Haag
gestorben: 09.01.1816 in Weilburg
Artikel
Friedrich, der Sohn von Karl Christian Fürst zu Nassau-Weilburg (1735–1788) und einer Prinzessin von Oranien (1743–1787), wuchs in den Niederlanden auf. Bis 1784 stand er in niederländischen Diensten und folgte 1788 seinem Vater Karl Christian als regierender Fürst zu Nassau-Weilburg. Im selben Jahr heiratete er in Hachenburg Luise Isabella Gräfin von Sayn-Hachenburg, Burggräfin von Kirchberg (1772–1827). 1799 erbte er die Grafschaft Sayn-Hachenburg. Nach dem Frieden von Lunéville 1801 verlor Friedrich die linksrheinischen Ämter Kirchheim, Stauf, Alsenz und Neu-Saarwerden. Für diese an Frankreich abgegebenen Gebiete wurde er jedoch im Reichsdeputationshauptschluss 1803 mit rechtsrheinischen Besitzungen an Rhein, Lahn und im Westerwald entschädigt.
Friedrich bestimmte maßgeblich den Kurs der beiden nassauischen Fürstentümer Weilburg und Usingen in der napoleonischen Zeit sowie ihre Überlebensstrategie der Anlehnung an Frankreich. 1806 vereinigte er sein Fürstentum mit dem Fürstentum Nassau-Usingen seines 30 Jahren älteren Vetters Friedrich August zum Herzogtum Nassau und beide traten dem als Napoleons Protektorat über wesentliche Teile Deutschlands gegründeten Rheinbund bei. Gemeinsam mit dem neuen Herzog Friedrich August, der keine überlebenden männlichen Nachkommen hatte, regierte Friedrich als Fürst und Erbprinz das neu gebildete Herzogtum zunächst als eifriger Vasall des Franzosenkaisers. Nach der Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 verließen die Nassauer Regenten den Rheinbund und schlossen sich dem Kampf gegen ihren bisherigen Protektor an.
In der Aufbauzeit des Herzogtums unterstützte Friedrich die Reformen des Regierungspräsidenten Karl Friedrich Justus Emil von Ibell. Mit der Unterzeichnung der Verfassung von 1814 stimmte Friedrich auch der Verlegung der Regierungen in Weilburg und Dillenburg nach Wiesbaden ab 1816 zu.
Für sich und seinen Sohn Wilhelm zu Nassau hatte Friedrich 1813 den Bau des Erbprinzenpalais an der Wilhelmstraße in Wiesbaden begonnen. Als er überraschend am 09.01.1816 infolge eines Sturzes und Herzog Friedrich August nur sechs Wochen später starb, folgte Erbprinz Wilhelm auf den Thron als Herzog und zog aus Weilburg unmittelbar in das Schloss Biebrich.
Literatur
Even, Pierre: Dynastie Luxemburg-Nassau. Von den Grafen zu Nassau zu den Großherzögen von Luxemburg. Eine neunhundertjährige Herrschergeschichte in einhundert Biographien, Luxemburg 2000 [S. 71 f.].