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Kolumne im Mai 2024

Maifestspiele: Die Welt ist wieder zu Gast in Wiesbaden

Liebe Wiesbadenerinnen und Wiesbadener,

das Hessische Staatstheater Wiesbaden präsentiert im Rahmen der Internationalen Maifestspiele vom 1. bis 31. Mai wieder ein vielfältiges Programm für Jung und Alt.

Ich freue mich im Namen der Landeshauptstadt Wiesbaden – aber auch ganz persönlich - sehr, dass bis zum 31. Mai wieder Künstlerinnen und Künstler aus den Sparten Oper, Konzert, Schauspiel, Tanz, Regie und Performance aus aller Welt zu Gast in unserer Stadt sind.

Die Internationalen Maifestspiele Wiesbaden stehen in diesem Jahr unter dem der feierlichen Eröffnungspremiere „Falstaff“ am 1. Mai entnommenen Motto: "Tutto nel mondo è burla." – frei übersetzt: "Die ganze Welt ist verrückt." Zwei weitere Komponisten stehen im Fokus der Maifestspiele: Richard Wagner und Giacomo Puccini. In einer internationalen Starbesetzung sind "Lohengrin" und Wagners opus magnum "Der Ring des Nibelungen" zu erleben. Zudem feiern die IMF das Puccini-Jahr 2024 (der Komponist starb vor 100 Jahren) mit "Turandot", einem aufwendigen "Tosca"-Gastspiel des Teatro Communale di Bologna unter der musikalischen Leitung von Oksana Lyniv, sowie einem spannenden Begleitprogramm. Ein weiterer 100-jähriger Todestag wird mit der Premiere des Hessischen Staatsballetts "Kafka" in der Choreografie von Antonio de Rosa und Mattia Russo begangen. Im Schauspielbereich wirft ein großer Name seine Schatten voraus: Für drei Vorstellungen wird der amerikanische Superstar John Malkovich auf der Bühne des Großen Hauses stehen, in einer Inszenierung von Bernard-Marie Koltès "In Solitude of Cotton Fields". Mit Katharine Mehrling (in einem Gastspiel des Berliner Ensembles), Barbara Auer, Philipp Hochmair oder Devid Striesow sind auch viele weitere prominente Schauspielerinnen und Schauspieler im Programm der IMF vertreten.

Die Maifestspiele, die 1896 erstmals stattfanden, haben eine wechselvolle Geschichte. Sie gelten nach den Bayreuther Wagnerfestspielen (seit 1876) als zweitälteste Festspiele Deutschlands. Ihr Programm umfasste damals unter anderem Oper, Schauspiel, Konzerte und Ballett. Eine Konstante bilden besondere Eigenproduktionen zur Eröffnung der Festspiele. Die Maifestspiele standen bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges ganz im Zeichen der Repräsentation mit Blick auf den häufig in Wiesbaden weilenden Kaiser und ein internationales Publikum. Fast 100 Theateraufführungen sah Wilhelm II. während seiner Aufenthalte in der Stadt. Um die Maifestspiele nach dem Zweiten Weltkrieg wiederzubeleben, bedurfte es eines neuen Ansatzes und eines hohen gesellschaftlichen und politischen Engagements. Der damalige Oberbürgermeister Hans Heinrich Redlhammer und der Kämmerer Heinrich Roos fanden im Generalintendanten Heinrich Köhler-Helffrich einen künstlerischen Leiter, der mit der Einladung von Ensembles aus aller Welt die "Internationalen Maifestspiele Wiesbaden" begründete. Viele Opernensembles gaben in Wiesbaden ihr gefeiertes Nachkriegsdebüt.

Der scheidende Intendant Uwe Eric Laufenberg hat dem Programm der Maifestspiele letztmals seinen künstlerischen Stempel aufgedrückt. Er kann auf wunderbare Maifestspiele unter seiner Ägide zurückblicken. Mein herzlicher Dank gilt allen Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen. Sie alle garantieren ein Programm auf höchstem künstlerischem Niveau und mit internationaler Vielfalt. In meinen Dank schließe ich auch die Mitglieder des Förderkreises Internationale Maifestspiele und die zahlreichen Sponsoren ein, ohne die dieses Festival nicht durchführbar wäre.

Uns allen wünsche ich einen wundervollen und spannenden Festspielmonat, allen Zuschauerinnen und Zuschauer einen angenehmen Aufenthalt in unserer Stadt sowie viele bezaubernde Stunden und unvergessliche Momente im Staatstheater Wiesbaden. Genießen Sie die Internationalen Maifestspiele!  

Herzlichst

Signatur Gert-Uwe Mende

Gert-Uwe Mende
Oberbürgermeister


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Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. wiesbaden.de / Foto: Stadt Wiesbaden
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