Schoppa, Helmut
Schoppa, Helmut
Klassischer Archäologe, erster Landesarchäologe von Hessen
geboren: 24.12.1907 in Kattowitz (Oberschlesien, heute Katowice, Polen)
gestorben: 13.08.1980 in Wiesbaden
Artikel
Schoppa studierte klassische Philologie und klassische Archäologie in Münster, Bonn und Heidelberg. Mit dem Thema »Die Darstellung der Perser in der griechischen Kunst bis zum Beginn des Hellenismus« wurde er 1932 promoviert.
Bis 1939 nahm er einzelne Forschungsaufträge wahr, danach wurde er Mitarbeiter beim Landesamt für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer in Wiesbaden unter Ferdinand Kutsch. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft 1940–46 führte er diese Tätigkeit fort, wurde 1955 Nachfolger Kutschs und zum Leiter der Sammlung Nassauischer Altertümer ernannt. Parallel dazu erfüllte er seit 1953 Lehraufträge zur Geschichte und Kultur des römischen Germaniens an der Universität Marburg, die ihn 1962 zum Honorarprofessor ernannte. Nach dem Zusammenschluss der drei Ämter für Bodendenkmalpflege in den ehemaligen hessischen Landesteilen zu einer selbstständigen Dienststelle »Der Landesarchäologe von Hessen« wurde er 1967 deren Leiter. Seine Pensionierung erfolgte 1972.
1962–79 war er Vorsitzender des Vereins für Nassauische Altertumskunde. Teile der Sammlung Nassauischer Altertümer stellte Schoppa 1955–58 in acht thematischen Sonderausstellungen der Öffentlichkeit vor. Ab 1958 betrieb er nach Freigabe der beschlagnahmten Ausstellungsräume den Wiederaufbau der Sammlung und führte zahlreiche Sonderausstellungen durch. Schoppa verfasste weit über 200 Beiträge mit Schwerpunkt Römerzeit zum gesamten Imperium Romanum.
1973 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen, 1977 erhielt er die Bürgermedaille in Gold. Sein Grab befindet sich auf dem Südfriedhof.
Literatur
Manders, H. E.: Nachruf Helmut Schoppa. In: Nassauische Annalen. Hrsg.: Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Bd. 92, 1981 [S. 363].
Würdigungen Schoppas in: Fundberichte aus Hessen 12, 1972 zum 65. Geburtstag u. 22/23, 1982/83.