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Pfeiffer, Emil

Pfeiffer, Emil

Arzt, Balneologe

geboren: 01.03.1846 in Wiesbaden

gestorben: 13.07.1921 in Wiesbaden


Artikel

Pfeiffer, Bruder des Bakteriologen August Pfeiffer, studierte in Bonn, Würzburg und Berlin Medizin, wo er auch promoviert wurde. Nach der Teilnahme als Feldassistenzarzt am Krieg 1870/71 ließ er sich 1872 als praktischer Arzt in Wiesbaden nieder und wirkte außerdem als städtischer Armenarzt. 1872 hielt er sich mehrere Monate studienhalber in Wien auf.

Seine ärztliche Sorge galt vor allem kranken Kindern, wie seine Publikationen über die Pflege und Ernährung von Säuglingen und über die Durchführung und Methoden der Milchanalysen belegen. Eine fieberhafte Erkrankung mit Anschwellung der Lymphdrüsen im Hals- und Nackenbereich, die vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen auftreten kann, ist mit seinem Namen verbunden: Das Pfeiffersche Drüsenfieber.

1881 erschien sein Buch »Die Trinkkur in Wiesbaden«. Die Werbeschriften »Balneologische Studien über Wiesbaden« und »Wiesbaden als Kurort« gab er zusammen mit einigen Kollegen heraus und förderte dadurch und durch seine Tätigkeit im Kur- und Verkehrsverein e.V., dessen Vorsitzender er für viele Jahre war, den Ruf der Stadt. Seine Schriften: »Die Gicht und ihre erfolgreiche Behandlung« sowie »Gicht und Fettleibigkeit« machten ihn weltbekannt. Er war einer der Begründer des Internistenkongresses und 1882–1914 als Sekretär der Gesellschaft für Innere Medizin tätig.

Neben seinen medizinischen Forschungen widmete er sich naturkundlichen, vor allem botanischen, und historischen Studien über seine Heimatstadt. Er sammelte Bilder und Dokumente zum früheren Aussehen und zur Entwicklung der Stadt, malte wissenschaftlich relevante Pflanzenbilder und legte ein Herbarium zur Flora von Wiesbaden an. In seiner Zeit war er einer der größten Förderer aller Abteilungen des Museums Wiesbaden, die auch seinen Nachlass erhielten.

In Wiesbaden erinnert der Emil-Pfeiffer-Weg an den Mediziner.

Literatur