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Mosburg

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Der Vorgängerbau der heutigen Mosburg im Schlosspark Biebrich, eine Wasserburg, wurde vermutlich im 14. oder 15. Jahrhundert von den Nassauern errichtet, 1654 verkauft, war 1776 verfallen und befand sich seit 1804 erneut in nassauischem Besitz. Auf ihren Grundmauern erbaute Carl Florian Goetz 1806–16 eine mittelalterlich anmutende romantische Wohnburg, auf einer Halbinsel im später geschaffenen Mosburgweiher (1818–23) gelegen und mit eigenem Burggarten versehen. Herzog Friedrich August zu Nassau ließ sie mit originalen Kunstgegenständen prächtig ausstatten.

Primär privates Refugium, bildete sie ebenso den glanzvollen Rahmen für gesellschaftliche Empfänge und fürstliche Feste. Unter Herzog Adolph diente die Mosburg ca. 1849–56 dem Bildhauer Emil Alexander Hopfgarten als Atelier. Hier entstanden unter anderem der Sarkophag der Herzogin Elisabeth zu Nassau für die Russisch-orthodoxe Kirche der heiligen Elisabeth sowie Skulpturen für St. Bonifatius und die Marktkirche. Nach Hopfgartens Tod konnten seine Arbeiten und Modelle noch bis 1874 in der Mosburg besichtigt werden. 1862, bei Spaziergängen mit Herzog Adolph, entdeckte Richard Wagner die idyllische Mosburg als möglichen Wohn- und Schaffensort. Sein Wunsch, diese zu beziehen, erfüllte sich nicht. Ab 1909 beherbergte die Mosburg das neu gegründete Heimatmuseum Biebrich, das während des Zweiten Weltkriegs ausgeplündert und schließlich aufgelöst wurde.

Die Burg selbst verfiel in kürzester Zeit, da eindringende Feuchtigkeit die Holzkonstruktionen der flach geneigten Dächer zerstörte. Die Ruine der Mosburg ist Besitz des Landes Hessen.

Literatur

Geurts, Sonja: Schloss und Schlosspark Biebrich. Landschaftspark nach Entwürfen von Friedrich Ludwig von Sckell mit Schloss und Mosburg, Regensburg 2000.

Handke, Manfred; Modrow, Bernd; Nath-Esser, Martina: Parkpflegewerk für den Schlosspark Biebrich in Wiesbaden. Grundsätze zur Pflege, Wiederherstellung und langfristigen Erhaltung der historischen Parkanlage als Kulturdenkmal, Bad Homburg vor der Höhe 1987.

Mosburg im Schlosspark Biebrich, ca. 1955 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-6210, Urheber: Hans A. Scheffler
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