Minner, Ludwig
Minner, Ludwig
Architekt
geboren: 11.04.1884 in Wiesbaden
gestorben: 10.08.1973 in Wiesbaden
Artikel
Nach dem Besuch der Staatsbauschule in Karlsruhe und dem Studium an der TH Darmstadt sammelte Minner praktische Erfahrungen in renommierten Architekturbüros in Hannover, Düsseldorf und Köln und war im Atelier von Prof. Max Laeuger in Karlsruhe tätig. Bereits 1910 machte er sich selbstständig. Sein erstes Bauwerk in Wiesbaden war die neue Privatklinik des Nervenarztes Sanitätsrat Dr. Otto Dornblüth, ein Gebäude, das später als Jugendherberge genutzt wurde und heute Teil des Bundeskriminalamtes ist. Während des Ersten Weltkriegs war er in Frankreich und in Ostpreußen eingesetzt.
Nach seiner Rückkehr nach Wiesbaden schuf er außer einer Vielzahl von Landhäusern und Villen am Stadtrand von Wiesbaden Büro- und Verwaltungsgebäude, darunter Großbauten für die Chemischen Werke Albert, das Verwaltungsgebäude der Didierwerke in der Lessingstraße und die Verwaltungsgebäude der Heil- und Erziehungsanstalt Kalmenhof in Idstein. Auch mehrere städtische Wohnbauten in Mainz und Wiesbaden gehen auf seine Pläne zurück. Das Biebricher Bootshaus, das Vereinsheim der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich 1888 e.V., wurde 1925 nach seinen Plänen errichtet. Über 50 Jahre leitete er sein Architekturbüro. Noch mit 83 Jahren errichtete er verschiedene Villen in Wiesbaden.
Neben seinen Bauaufträgen widmete er sich der Malerei. Jahrzehntelang war er Mitglied des Rings bildender Künstler und mit seinen Werken in allen Ausstellungen vertreten. Ferner gehörte er der 1925 von Otto Ritschl gegründeten Freien Künstlerschaft Wiesbaden (F.K.W.) an. Mit vielen Künstlern war er freundschaftlich verbunden; er zählte auch zum Freundeskreis um Alexej von Jawlensky.
Literatur
Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Minner, Ludwig".