Didierwerke
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Friedrich Ferdinand Didier (1801–1867) gelang 1834 nahe Stettin die Herstellung von Feuerfest-Steinen, sogenannter Chamotte, und später der ersten Chamotteretorten, mit Feuerfestmaterial verkleidete Industrieöfen.
1861 gründete er die Stettiner Chamottefabrik F. Didier, die 1899/1900 eine Beteiligung an den Tonwerken Biebrich AG erwarb. Gleichzeitig eröffnete das Unternehmen ein Forschungslabor für Materialkunde in Stettin, das später nach Wiesbaden umzog. Die Firma gehörte zu den führenden Anbietern im Bau von Gaswerken sowie Industrie- und Müllverbrennungsöfen.
In den 1920er-Jahren konnte sie durch den Bau von Koks- und Industrieöfen sowie den Vertrieb säurefester Erzeugnisse an die Erfolge der Vorkriegszeit anknüpfen. Vor Beginn der Weltwirtschaftskrise wurde der heutige Name eingeführt. Als Zulieferer der Montan- und Rüstungsindustrie waren die Didierwerke während des Zweiten Weltkrieges mehrfach Ziel alliierter Luftangriffe. Nach Kriegsende wurde der größte Teil der Fabriken und Lager in der sowjetischen Besatzungszone enteignet. 1948 wurde Wiesbaden zum endgültigen Unternehmenssitz.
1952 eröffnete das Didier-Forschungsinstitut (DFI) in Wiesbaden-Biebrich, das bis 1999 bestand. Seit 1995 ist Didier Teil der Radex-Heraklith-Industriebeteiligungs AG (RHI). Wiesbaden blieb Verwaltungsstandort der Firma, 1996 zog die Hauptverwaltung in die Abraham-Lincoln-Straße 1.
Literatur
175 Jahre Feuerfest bei Didier: 1834–2009, hrsg. von der Didier-Werke-AG. Redaktion Mathias Irmer, Wiesbaden 2009 [S. 31 f.].