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Hotel Rose

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Das Hotel Rose an der Südostseite des Kochbrunnenplatzes ist seit 1500 nachweisbar. Ende des 18. Jahrhunderts erstreckte sich das Gast- und Badhaus mit Wirtschaftsgebäuden, Gartenanlagen und Gartenhaus bis zur späteren Taunusstraße. 1828 gehörte die Rose zu den vier größten und vornehmsten Bad- und Gasthäusern Wiesbadens.

1859 kam das Hotel Rose in den Besitz der Familien August Alten und Heinrich Haeffner; letztere leitete das Haus bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Brüder Gustav und Heinrich Haeffner ließen 1872/73 anstelle des Vorderhauses am Kranzplatz einen viergeschossigen repräsentativen Neubau, die sogenannte Neue Rose, errichten und veräußerten 1886 den gesamten Komplex an die Stadt, die die Brüder wiederum als Pächter einsetzte.

Ab 1893 reifte der Plan, ein Grandhotel zu errichten. 1896–1904 wurde zuerst der nordöstliche Bauabschnitt nach Plänen des Architekten Wilhelm Kaufmann und anschließend der südwestliche nach Plänen der Architekten Lang & Wolff fertig gestellt. Der Neubau, dessen Sandsteinfassade in den Formen des Neubarocks gestaltet worden war, verfügte über ca. 200 Zimmer bzw. Suiten im Stil Ludwigs XVI. und bot mit Speisesaal, Gesellschaftsräumen, einem Garten, Terrassen, einem Thermalschwimmbecken mit direktem Zufluss aus dem Kochbrunnen, einer Tennishalle u. v. m. jeden Komfort.

Nach dem Ersten Weltkrieg setzte der langsame Niedergang ein. 1926 wurden die Räume im Erdgeschoss als Ladenlokale vermietet. Das im Zweiten Weltkrieg nur gering beschädigte Hotel wurde 1945 von den Amerikanern beschlagnahmt und 1958 an Adalbert Rosenow, einen Neffen der vorherigen Besitzer, zurückgegeben und nach Umbau und Sanierung im März 1959 wiedereröffnet. 1989 endete der Hotelbetrieb.

1991 erwarb der Bauunternehmer und -spekulant Jürgen Schneider das Gebäude mit der Absicht, hier ein Luxushotel zu eröffnen. Im Laufe der Sanierung ging ein Großteil der historischen Bausubstanz sowie der originalen Raumaufteilung und Innenausstattung verloren. Nach dem Konkurs Schneiders 1994 und jahrelangem Leerstand gelangte das ehemalige Hotel Rose 2001 in den Besitz des Landes Hessen und beherbergt nach umfassender Sanierung und Restaurierung seit 2004 die Staatskanzlei und die Hessische Landeszentrale für politische Bildung.

Literatur

Baumgart-Buttersack, Gretel: Vom alten »Badhaus zur Rose« zum internationalen Grand Hotel. In: Wiesbadener Leben 4/1992 [S. 25–27].

Czysz, Walter: Vom Römerbad zur Weltkurstadt, Geschichte der Wiesbadener heißen Quellen und Bäder, Wiesbaden 2000 (Schriften des Stadtarchivs Wiesbaden 7) [S. 54;  303 f. 323 f.].

Vom Hotel Rose zur neuen Staatskanzlei. OFB Projektentwicklungs-GmbH (Hrsg.), Frankfurt 2004.

Hotel Rose, um 1860 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-14119, Urheber: unbekannt
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