Coulin, Wilhelm
Coulin, Wilhelm
Bürgermeister
geboren: 17.07.1816 in Herborn
gestorben: 08.06.1887 in Wiesbaden
Artikel
Seit 1833 stand Coulin zunächst in nassauischen Staatsdiensten in Herborn und Hochheim und wechselte 1845 in den Dienst der Stadt Wiesbaden. Hier wurde er 1849 Gemeinderatsschreiber und 1853 Feldschöffe.
1855 übernahm er das Amt des Bürgermeister-Adjunkten unter Bürgermeister Heinrich Fischer. Als solcher vertrat er 1867 Fischer während des »Antrittsbesuches« von König Wilhelm von Preußen nach der Annexion Nassaus. Von 1870 bis zu seiner Pensionierung 1886 war Coulin Bürgermeister.
Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Konsolidation und Neuvermessung der Grundstücke der Gemarkung der Stadt Wiesbaden. Dabei war es gelungen, die in einem für die Bewirtschaftung unzweckmäßigen Gemenge liegenden Grundstücke durch Zusammenlegung neu zu parzellieren. Diese mühevolle Arbeit konnte bis 1875 abgeschlossen werden. Dafür wurde ihm große Anerkennung durch den Gemeinderat und die Regierung zuteil.
Neben seinem Amt als Bürgermeister engagierte er sich für die Interessen der Gewerbetreibenden. So zählte er zu den 89 Gründungsmitgliedern des 1860 gegründeten »Vorschussvereins für die Stadt Wiesbaden«, dem Vorläufer der heutigen Wiesbadener Volksbank. Auch gehörte er als Vorstandsmitglied der Paulinenstiftung an.
Coulin wurde mit dem Roten-Adler-Orden 4. Klasse und dem Kronen-Orden 3. Klasse ausgezeichnet. Seiner Verdienste wegen wurde er auf Kosten der Stadt auf dem Nordfriedhof beerdigt. In Wiesbaden trägt eine Straße seinen Namen.
Literatur
Herrmann, Albert: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928 [S. 204 f.].