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Aukamm-Klinik für operative Rheumatologie und Orthopädie

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Am 01.10.1907 eröffnete der Orthopäde und Landeskrüppelarzt Dr. Paul Guradze in einer Villa in der Mainzer Straße 3 in Wiesbaden eine Chirurgisch-Orthopädische Privatklinik, die über eine Zentralheizung mit Warmwasseraufbereitung, elektrisches Licht, einen elektrischen Personen- und Speiseaufzug, eine Telefonanlage, einen Operationsraum mit dazugehörigem Vorbereitungsraum sowie ein Gips- und Verbandszimmer, eine Röntgenanlage, eine Abteilung für physikalische Heilmethoden und Heilgymnastik und eine Orthopädische Werkstatt verfügte.

Von 1919 bis zu seinem Tod 1924 war Guradze auch Chefarzt der neu eröffneten Orthopädischen Klinik Wiesbaden, des Alfred-Erich-Heims. 1924 übernahm Dr. Joseph Borggreve die Leitung der beiden Kliniken. Er entwickelte Operationsmethoden, die heute noch angewendet werden, z. B. den »Kniegelenkersatz durch das in der Beinlängsachse um 180° gedrehte Fußgelenk«. 1950 erwarb Dr. Rudolf Frère (1912–1996) die ehemalige Privatklinik, die seit 1938 als Sanatorium und Altenstift von der Witwe Antonie Guradze geführt wurde.

Im August 1951 wurde die Klinik mit dem Schwerpunkt Chirurgie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie wieder eröffnet. Sie erwarb sich einen besonderen Ruf in der operativen Versorgung und Rehabilitation von Kriegsbeschädigten. Anfang der 1970er-Jahre fand im Rahmen der Stadtsanierung ein Tauschgeschäft statt. Für das Grundstück in der Mainzer Straße wurde in der Südhanglage des Aukammgebietes ein Klinikgebäude neu errichtet. Am 05.10.1973 wurde die Klinik für Chirurgie und Unfallchirurgie mit 49 Betten in Betrieb genommen und erhielt den jetzigen Namen »Aukamm-Klinik«.

Unter der Federführung von Prof. Klaus Miehlke sollte in Wiesbaden ein modernes Rheumazentrum entstehen, wobei die Aukamm-Klinik für die operative Behandlung der rheumatischen Erkrankungen vorgesehen war. Ab 1977 leiteten Dr. Günter Salzmann und Dr. Dieter Sarfert, Ärzte für Orthopädie und Rheumatologie die Aukamm-Klinik.

Nach der Übernahme der Klinik durch eine private Gesellschaft wurde die Aukamm-Klinik ein Fachkrankenhaus für Orthopädie und operative Rheumatologie, ein Belegkrankenhaus mit einer integrierten Gemeinschaftspraxis. Es wurde ein Kooperationsvertrag mit der städtischen Rheuma- und der jetzigen Klaus Miehlke Klinik Wiesbaden geschlossen. Letztere wurde 1978 neben der Aukamm-Klinik errichtet, ist mit ihr räumlich verbunden, steht aber unter getrennter wirtschaftlicher und ärztlicher Leitung. Eine Zusammenarbeit der Gemeinschaftspraxis mit der DKD findet im Rahmen regelmäßiger orthopädischer Konsilien statt.

Am 01.01.2004 übernahm die Rhön-Klinikum AG die Geschäftsanteile der Aukamm-Klinik. Die Klinik wurde zum 01.03.2014 aus der Rhön-Gruppe von Helios übernommen.