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Stechmücken

Stechmücken waren schon immer die lästigen Begleiter des Sommers. Aufgrund der Klimaveränderung werden jedoch auch zunehmend exotische Arten beobachtet, die für den Menschen problematisch werden können.
Der Frühling lockt die Menschen raus in die Natur. Auf Balkonen und in Gärten wird die Freiluftsaison eröffnet. Aber auch für die Stechmücken hat die Saison begonnen. Bei steigenden Temperaturen schwärmen die Insekten aus und sind auf der Suche nach Nahrung sowie Brutplätzen.

Tropische Stechmücken auf dem Vormarsch

Steigende Temperaturen sorgen nicht nur für eine Vermehrung unserer heimischen Stechmückenarten. Bedingt durch die Klimaveränderungen können auch zunehmend eingeschleppte Exoten wie zum Beispiel die Asiatische Tigermücke bei uns überwintern, sich vermehren und ausbreiten. Problematisch dabei ist, dass die exotischen Einwanderer Träger von, auch für den Menschen gefährlichen, Krankheitserregern sein können. Das Risiko einer Infektion mit tropischen Erregern in Deutschland wird derzeit vom Umweltbundesamt als äußerst gering eingeschätzt. Um einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit vorzubeugen, sollte eine Ausbreitung dieser Mückenart in Deutschland jedoch verhindert werden. Mehrere Forschungsinstitute überwachen und erforschen die Ausbreitung dieser Insekten.

Allergische Reaktionen nehmen zu

Insgesamt hat die Zahl der allergischen Reaktionen in der Bevölkerung stark zugenommen, das gilt auch in Bezug auf Insektenstiche. Fachleuten zufolge müssen Mückenstiche immer häufiger medizinisch behandelt werden. Eine bekannte Ursache dafür ist die Übertragung von Erregern beim Stich, die dann oft Auslöser für starke Schwellungen und Entzündungen sind. Wird der Stich aufgekratzt, gelangen weitere Erreger leicht in den Körper. Derzeit wird noch diskutiert, ob die zunehmend starken Reaktionen auf Mückenstiche auch durch Umweltgifte, welche die Steckmücken vorher aufnehmen, hervorgerufen werden können.

Maßnahmen zur Mückenabwehr – ganz natürlich:

  • Als natürlichen Mückenschutz können folgende Pflanzen rund um die Sitzecke im Garten oder auf den Balkon gepflanzt werden: Lavendel, Salbei, Zitronengras, Tomaten, Katzenminze, Zitronenmelisse, Duftpelargonie und Bergamotte. Auch  ätherische Öle dieser Pflanzen oder Citronella-Öl wirken abwehrend.
  • Geeignete Kleidung ist eine besonders gute Stichprophylaxe. Dazu gehören helle Kleidungsstücke aus dicht gewebtem Stoff, die nicht zu eng am Körper anliegen und möglichst viel Haut bedecken.
  • Freie Haut kann mit natürlichem Mückenschutzmittel, wie zum Beispiel Neemöl, geschützt werden.
  • Stark riechende Parfums und Kosmetika aber auch Schweißgeruch kann Steckmücken anziehen.
  • Fliegengitter und Moskitonetze schützen die Innenräume.

Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Insektenstichen:

  • Kratzen vermeiden, da dies bakterielle Infektionen begünstigt. 
  • Stiche sofort kühlen, zum Beispiel mit Kühlkompressen aus Gel oder Wasser.
  • Salben, die Antihistaminika enthalten, mindern den Juckreiz.
  • Wird die Hautpartie um den Stich herum dick und heiß, ist sie stark gerötet oder schmerzt, sollte ein Arzt konsultiert werden. Das gilt auch, wenn nach Mückenstichen während oder nach einem Urlaub in Risikogebieten hohes Fieber und Begleitsymptome auftreten.

Wie lassen sich Stechmücken im heimischen Garten bekämpfen?

Das A und O jeder Bekämpfung ist, den Quälgeistern keine Brutstätten anzubieten. Jede kleine Wasseransammlung, die über zehn Tage bestehen bleibt, ist für die Eiablage und das Schlüpfen der Insekten geeignet. Empfohlene Maßnahmen sind:

  • Dichtes Abdecken der Regenfässer, so dass die Stechmückenweibchen ihre Eier nicht auf der Wasseroberfläche ablegen können;
  • Wenn möglich Regenfässer restlos leeren, damit die Stechmückenlarven vertrocknen;
  • Alle unnötigen Wasserfänger, wie Eimer, Plastikgefäße oder -planen, Dosen, alte Autoreifen oder Verstopfungen in Regenrinnen beseitigen;
  • Wasser in Vogeltränken regelmäßig erneuern;
  • Gartenteiche können mit Fischen besetzt werden, da sie die Schnakenbrut vertilgen.

In Regenfässern, die sich nicht restlos verschließen lassen oder in Gartenteichen, kann ein rein biologisches Bekämpfungsmittel eingesetzt werden, das den "Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.)" enthält und im Handel erhältlich ist. Der Wirkstoff tötet gezielt Stechmückenlarven ab, ohne schädliche Auswirkungen auf Menschen, Wildtiere, Nutzinsekten, Fische oder andere Organismen zu haben. Das Wasser kann bedenkenlos zur Bewässerung im Garten verwendet werden.

Die Stadt Wiesbaden bekämpft die Plagegeister

Damit sich weder exotische noch heimische Stechmücken großflächig ausbreiten können, ist eine Schnakenbekämpfung wichtig. Die Landeshauptstadt Wiesbaden ist Mitglied der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V., kurz KABS genannt. Die KABS führt gut organisierte Bekämpfungsmaßnahmen in den Überschwemmungsgebieten des Rheins und im Stadtgebiet – insbesondere in Biebrich, Schierstein und Kostheim – durch. Hierdurch gelingt es weitgehend, eine Plage durch Stechmücken im freien Gelände zu verhindern.

Ergänzend zu der großflächigen Schnakenbekämpfung in den Überschwemmungsgebieten des Rheins, stellt die Landeshauptstadt Wiesbaden den Bürgerinnen und Bürger kostenlos Tabletten (CULINEX - B.t.i.) für Wassertonnen und Teiche zu Verfügung. Die Tabletten sind im städtischen Umweltladen, Luisenstraße 19, Wiesbaden erhältlich. Aufgrund der aktuellen Situation ist der Publikumsverkehr im Umweltladen eingeschränkt. Die aktuell geltenden Öffnungszeiten sind unter www.wiesbaden.de/umweltladen zu erfahren.

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Tropische Stechmücken auf dem Vormarsch wiesbaden.de / Foto: Frank Hollenbach/Pixelio
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