Jahreswetter 2011
Auch an der Wetterstation Wiesbaden-Süd lag die mittlere Temperatur mit 11,8 Grad Celsius im Jahresdurchschnitt sehr hoch. Es ist das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen an dieser Station im Jahr 1870*. Im Jahr 2007 wurden 11,9 Grad gemessen.
Lediglich ein Monat war zu kühl - und das traf ausgerechnet den Bademonat Juli. Er lag um 0,5 Grad Celsius unter dem als „Normalwert" geltenden Monatsmittel von 18,6 Grad, der aus der so genannten „Normalperiode" von 1961 bis 1990 abgeleitet wird. Damit trägt auch das Jahr 2011 zu dem seit 1990 beobachteten Anstieg des Temperaturtrends bei.
Deutliche Abweichungen von der Norm zeigten auch die Niederschläge: Das Frühjahr präsentierte sich viel zu trocken. Ausgelöst durch eine lang anhaltende Hochdruckwetterlage mit viel Sonnenschein und jahreszeitlich deutlich zu hohen Temperaturen, wurden von März bis Mai von der Wetterbeobachterin nur knapp ein Drittel der ortsüblichen Niederschläge gemessen. Die Sommer-Monate Juni bis August warteten dafür mit üppigem Nass auf. Der August erzielt dabei knapp 150 Prozent der üblichen Menge und verdarb vielerorts die Sommerlaune.
Fast wüstenhaft zeigte sich hingegen der November. Nach einem bereits niederschlagsarmen Oktober mit weniger als 50 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge, wartete der November mit nahezu "ariden" Verhältnissen auf. Er brachte nur fünf Prozent des üblichen Niederschlages hervor.
Der Dezember toppte schließlich die Reihe der ungewöhnlichen Ausschläge, indem er etwas mehr als das Doppelte der üblichen Niederschlagsmenge und dies überwiegend als Regen lieferte. Niederschläge wurden an der Station an 30 Tagen (!) verzeichnet. Die Temperaturen waren hierbei teilweise "mediterran". Schnee gab es zur Freude vieler Verkehrsteilnehmer nur an zwei Tagen, am 19. und 20. Dezember. Zur Erinnerung: Im Dezember 2010 bestand im Umfeld der Station an 27 Tagen eine mehr oder weniger geschlossene Schneedecke.
* (Datenlücke von 1939 bis 1945)