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Vertiefende Untersuchungen im Kleingartengelände "Am Wasserwerk"

Das Regierungspräsidium Darmstadt hat im Bereich des unmittelbar an die Clay Kaserne angrenzenden Kleingartenvereins "Am Wasserwerk" vertiefende Boden- und Grundwasseruntersuchungen vorgenommen.

Die Ergebnisse wurden zwischenzeitlich fachlich ausgewertet. Es wurden aus den ersten beiden Parzellenreihen insgesamt 10 Wasserproben entnommen und auf PFC untersucht. Zusätzlich wurden mittels einer Flächenbeprobung 34 Parzellen der ersten beiden Parzellenreihen zu zehn Parzellenblöcken zusammengefasst und auf PFC im Boden untersucht.

Wie bewertet das Regierungspräsidium Darmstadt die vorliegenden Ergebnisse?

Zu Ursache und Bewertung der auf dem Kleingartengelände vorgefundenen PFC-Belastungen erklärt das Regierungspräsidium mit Schreiben vom 03.09.2020: Die Ursache der Grundwasserverunreinigungen ist vermutlich auf die Clay-Kaserne zurückzuführen. Durch intensiven Pumpbetrieb der Kleingartenpächter in den trockenen Jahren 2018 und 2019 könnte eine kleinräumige Umkehrung der allgemeinen Grundwasserfließrichtung (üblicherweise Nord-Süd) erfolgt sein.

Aufgrund der nachgewiesenen PFC-Verunreinigungen in einigen Brunnen des Kleingartengeländes empfiehlt das Regierungspräsidium aus Vorsorgegründen dringend, auf die Nutzung der Gartenbrunnen zu Brauchwasserzwecken in ausgewählten Parzellen zu verzichten. Das Regierungspräsidium hat die Gartennutzer über deren Verein entsprechend informiert.

Die Ursache der Bodenbelastung könnte auf Bodenverwehungen unmittelbar angrenzender PFC-belasteter Bodenmieten auf Clay zurückzuführen sein. Das gilt auch für die aktuelle Bodenprobe auf der Clay-Kaserne am Zaun zur Kleingartenanlage. Ebenso ist denkbar, dass der Boden in der Kleingartenanlage erst durch die Bewässerung mit PFC-belastetem Grundwasser, welches durch den o.g. intensiven Pumpbetrieb der Pächter herangezogen worden sein könnte, verunreinigt wurde. Wenn auch unwahrscheinlich, könnten die PFC durch die Flächennutzer selbst eingebracht worden sein, bspw. durch PFC-haltige Düngemittel.

Grundsätzlich merkt das RP an, dass die detektierten Gehalte, insbesondere im Boden, sehr niedrig und mitunter nahe an der analytischen Nachweisgrenze liegen. Bei niedrigen Gehalten nimmt die Messunsicherheit zu, es gilt eine größere analytische Unsicherheit.

PFC-Untersuchungen von Obst (Himbeeren, Johannisbeeren, Süßkirschen)

Durch das städtische Veterinäramt erfolgte eine Untersuchung von Obst auf PFC aus einer Parzelle der ersten Reihe des Kleingartenvereins mit erhöhten Schadstoffkonzentrationen. Erfreulicherweise sind die untersuchten Proben ohne Befund.

Wie geht es weiter?

Die fachliche Notwendigkeit einer Untersuchung ab der 3. Parzellenreihe im Kleingartengelände wird mit Blick auf das Gesamtbild der eher im sehr niedrigen Bereich nachgewiesenen PFC-Konzentrationen zur Zeit von den Fachbehörden geprüft. Umweltamt und Grünflächenamt befinden sich mit dem Veterinäramt und Gesundheitsamt hierzu in Abstimmungsgesprächen.

Das Veterinäramt wird noch einmal Feldfrüchte aus ausgewählten Parzellen untersuchen lassen. Hierbei sollen die Gemüsesorten Tomaten, Zucchini und Bohnen, die sensibel auf PFC reagieren, analysiert werden.

Das Regierungspräsidium Darmstadt wird die einzelnen Maßnahmen des Umfelduntersuchungskonzepts in Abhängigkeit zum bekannten Schadstoff-Konzentrationsniveau und der potentiellen Betroffenheit der Schutzgüter anpassen und sukzessive umsetzen.

Für weitere Informationen stehen Ihnen folgende Ansprechpartner gerne zur Verfügung:
Landeshauptstadt Wiesbaden
Umweltamt
Herr Klaus Lamprecht
Telefon 0611/313717
E-Mail: gewaesserunterhaltungwiesbadende

Regierungspräsidium Darmstadt
Obere Bodenschutzbehörde
Herr Michael Wolf
Telefon 0611/33092326
E-Mail: michael.wolfrpda.hessende

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