Herkulesstaude – eine gefährliche Schönheit
Der Name spricht für sich: Die Herkulesstaude, auch Riesenbärenklau genannt, ist mit ihren riesigen, eingeschnittenen Blättern und großen weißen Dolden kaum zu übersehen. Im 19. Jahrhundert aus dem Kaukasus als Zierpflanze eingeführt, ist sie mittlerweile vielerorts zu einer echten Plage geworden - auch in Wiesbaden.
Hat sich die Herkulesstaude erst einmal angesiedelt, vermehrt sie sich aufgrund der effektiven Samenproduktion sehr stark und verdrängt dabei die einheimische Flora. Außerdem beschattet sie durch ihre Größe die anderen Pflanzen in ihrem Umfeld, sodass diese nicht mehr genug Licht zum Wachsen bekommen. Eine Abnahme der Artenvielfalt ist die Folge.
Mit hohem Kostenaufwand bekämpft die Stadt die Pflanze auf ihren Grundstücken, um die Ausbreitung einzudämmen. Eigentümer von Grundstücken fordert die Stadt auf ebenfalls gegen den Riesenbärenklau vorzugehen.
Problematisch ist das Gewächs, weil es ein Gift enthält, das "Furocumarin", das schwere allergische Reaktionen hervorrufen kann. Nach Berührung der Pflanze kommt es in Verbindung mit Sonnenlicht zu schweren verbrennungsähnlichen Erscheinungen und langwierigen, schlecht heilenden Wunden.
Selbst vertrocknete Stängel und Blüten enthalten noch die tückische Substanz.
Spielende Kinder sind besonders gefährdet, wenn sie zwischen den Pflanzenriesen Verstecken spielen oder sich aus den Stängeln Blasrohre machen.
Erste Hilfe
- Ist die Haut mit den Pflanzenteilen oder dem Pflanzensaft in Kontakt gekommen, die betroffenen Stellen sofort mit Wasser und Seife reinigen.
- Anschließend ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen und die Sonne für zwei bis drei Tage meiden.
- Bei einsetzenden Hautreaktionen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Tipps für den eigenen Garten
Um die Ausbreitung des Riesenbärenklaus einzudämmen, sollte Folgendes beachtet werden:
- Keine Herkulesstauden im Garten anpflanzen.
- Bereits vorhandene Herkulesstauden entfernen, bevor sie sich weiter ausbreiten.
- Keine Grünabfälle aus dem Garten in der freien Landschaft entsorgen.
- Blüten- und Fruchtstände möglichst eintüten, damit keine Samen verstreut werden.
- Blütendolden und Samen nicht auf den Kompost geben, sondern als Restmüll entsorgen.
- Beim Entfernen der Pflanze lange Hosen, ein langärmeliges Oberteil, Handschuhe und eine Schutz- oder Sonnenbrille tragen.
- Die Verbreitung der Samen sollte generell vermieden werden.
Erfolgreich bekämpfen
Am wirksamsten ist es, die Pflanze im April oder Mai auszugraben oder die obere Wurzelschicht in etwa 15 Zentimeter Bodentiefe abzustechen. Hat die Herkulesstaude bereits Massenbestände gebildet, hilft nur das Abdecken der Fläche mit schwarzer Folie, solange die Vegetationszeit andauert. Eine Erfolgskontrolle ist allerdings notwendig.
Für weitere Fragen zur Herkulesstaude stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltamtes zur Verfügung.
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Postanschrift
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Anreise
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