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Neubau der Ursula-Wölfel-Grundschule

Hollerbornstraße 5, 65187 Wiesbaden

Planungs- und Bauaufgabe

Die Ursula-Wölfel-Grundschule in Holztafelbauweise© wiesbaden.de / Foto: Hochbauamt

Die Ursula-Wölfel-Grundschule hat zum Schuljahr 2019/ 20 einen Neubau in Holztafelbauweise erhalten.

Untersuchungen im Vorfeld zur Schulentwicklungsplanung hatten ergeben, dass am Standort der ehemaligen August-Hermann-Franke Schule eine 3-zügige Grundschule benötigt wird. Eine Sanierung der Schulgebäude aus den 1960 Jahren auf die Erfordernisse aktueller pädagogischer Ansätze hat sich als unwirtschaftlich herauskristallisiert, so dass eine Machbarkeitsstudie für einen kompakten Ersatzneubau veranlasst wurde.

Aufgabenstellung der Machbarkeitsstudie war die größtmögliche Erhaltung von noch brauchbarer Bausubstanz und geringstmöglichem Platzbedarf für eine Grundschule. Durch diese Optimierung der Planung konnte der Hochschule Rhein-Main die nicht benötigte Grundstücksfläche für bauliche Erweiterungen zur Verfügung gestellt werden. Aus dem Erlös des Verkaufs wurde ein Teil der Maßnahme finanziert.

Bei der neuen Grundschule handelt es sich um eine dreizügige Grundschule mit Aufwärmküche und Mensa. Der Neubau beinhaltet die Unterrichtsräume und die Mensa; die Verwaltungsräume verblieben im einzig erhaltenen Altbau der August-Hermann-Franke-Schule.

Das Schulgebäude

Der Nutzungshorizont der Schule wird von der Wiesbadener Schulstandortplanung mit 15 bis 20 Jahren angegeben. Aus den vorgenannten Überlegungen entwickelte sich in langen Verhandlungen ein abschnittsweiser Verkauf des Grundstücks an die Hochschule Rhein-Main und eine "Restfläche" für die künftige Grundschule. Es wurde aufgrund der begrenzten Nutzungsdauer und der nun beengten Verhältnisse auf dem Grundstück entschieden, einen kompakten Baukörper in Modulbauweise zu bauen, der perspektivisch nach seiner Nutzungszeit abgebaut und an einer anderen Stelle im Stadtgebiet errichtet werden könnte.

Um den engen Zeitrahmen überhaupt einhalten zu können und die Möglichkeit einer Zweitverwendung des Baus erhalten zu können, wurde entschieden die Vergabe an einen Systembauhersteller und Generalübernehmer zu vergeben. Die Firma Ochs konnte sich im Wettbewerb durchsetzen und hat nach Vertragsschluss die Entwurfsplanung auf ihr System abgestimmt. Aufgrund der Herausforderungen, die das Grundstück mit sich bringt, war die Vorplanung bereits sehr umfangreich. Bemerkenswert ist auch, dass der Neubau parallel zum Betrieb der neu gegründeten Grundschule, unter Nutzung des verbliebenen Bauteil B und einer zweigeschossigen Containeranlage erfolgte.

Der Zugang zur neuen Innenstadt-Grundschule erfolgt von der Hollerbornstraße zum einem über eine neu gestaltete, behindertengerechte Zuwegung auf den, zur Hollerbornstraße, zwei Meter tieferliegenden und dem Neubau vorgelagerten Hof und über den Zugang am verbliebenen Bauteil A. Sie sind großzügig und leicht auffindbar. Die Anlieferung der Mensa und die Feuerwehrzufahrt erfolgt über eine neu errichtete Rampe und kann von dort auf kurzem Weg ohne Störung des Schulbetriebs erfolgen. Der in Teilen sanierte Altbau A nimmt alle Räume für Lehrer und Verwaltung auf. Der Neubau beinhaltet sämtliche Bereiche für die Schüler - also Unterrichtsräume, Betreuungsräume und Mensa.

Aus einer kompakten und funktional optimierten Grundrisslösung ist ein Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität für Lehrer und Schüler entstanden. Der Schulbetrieb wird im Neubau optimal organisiert, die Wege zwischen den einzelnen Bereichen sind kurz, Betreuung und Mensa konnten attraktiv und mit ausreichenden Flächen im Gebäude untergebracht werden. Die Mensa wird außerdem als Aula und Veranstaltungsraum genutzt.

Die Ausführung des Gebäudes als hochwärmegedämmter Holztafelbau ermöglicht die nachhaltige Nutzung eines energetisch optimierten Gebäudes in Herstellung und Betrieb. Ein regional ansässiger Zimmereibetrieb hat unter Verwendung  überwiegend regionaler Baumaterialien ein Gebäude errichtet, welches jeder Generation der Grundschüler der Ursula-Wölfel-Grundschüler täglich mit dem überzeugend gelungenem Bauwerk vor Augen führt, wie wichtig eine nachhaltig und zukunftsorientierte Planung und Umsetzung ist. Hinzu kommt noch, dass das Gebäudedach mit einer flächendeckenden PV-Anlage, die mit einer Spitzenleistung von 50 Kwh, zur höchstmöglichen Eigenstromnutzung, ausgestattet wurde. Denn nur jede nicht verbrauchte Kilowattstunde ist eine gute Kilowattstunde.

Das Gebäude besticht durch die Verwendung überwiegend natürlicher Baumaterialien und sorgt so für eine angenehme Aufenthaltsqualität.

Gebäude B wurde als letzter Altbau auf dem Gelände abgebrochen; während nur Gebäude A, wie oben beschrieben, als Verwaltungsgebäude in Nutzung bleibt.

Der Umzug in den Neubau erfolgte termingerecht bereits in den Sommerferien 2019. Die Gesamtkosten mit Abbruch des Gebäude B und Interimslösung für die Unterbringung der Schülerinnen und Schüler belaufen sich auf rund 8.3 Millionen Euro.

Daten und Fakten

Projektgesamtkosten
(mit Abbruch und Interimslösung):
8,3 Millionen Euro
Bauzeit: Circa 18 Monate
Baubeginn: Winter 2016 / 17 mit Abbrucharbeiten
eines Teils des Bestandsgebäudes
Fertigstellung: Schuljahrbeginn 2019 /20
Bauherr: Schulamt der LH Wiesbaden
Bruttogeschossfläche: 2.700 Quadratmeter
Projektleitung:

Thomas Zuromski

Architekt(en) / Entwurfsplanung: werk.um architekten GbR
Erhard Botta/ Thomas Lückgen/ Arne Steffen
Bauantrags- / Ausführungsplanung Hochbau und Haustechnik Bauausführung: OCHS GmbH, Kirchberg
Entwurfsplanung Elektro: Planungsbüro HPS Hain, Uwe Engeln
Entwurfsplanung HLS:

Will Engineering GmbH, Tamer Yilmaz

Freiflächenplanung: Schulz Landschaftsarchitekten
Brandschutzkonzept: ST-Brandschutz, Nadja Ludwig, Wiesbaden
Freiflächenplanung: Kreisel-Freiraum, Cornelia Kreisel, Wiesbaden
Abbildungen: Hochbauamt, Thomas Ott

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wiesbaden.de / Foto: Hochbauamt
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