Sanierung der Heidenmauer
Städtebaulicher Kontext
Die „Heidenmauer“ aus dem 3. - 5. Jahrhundert n. Chr. ist nicht nur das älteste Bauwerk in der Landeshauptstadt Wiesbaden, sie ist sogar - nach Einschätzung des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen - eines der ältesten Bauwerke römischen Ursprungs in Hessen. Sie repräsentiert mit ihren verbliebenen Mauerresten eine fast 2000-jährige Baugeschichte und nötigt dem heutigen Betrachter noch Respekt vor römischer Baukunst und Bautechnik ab. Sie ist auf einer Länge von ca. 500 Metern nachweisbar, oberirdisch sind davon jedoch nur noch ca. 80 Meter, bis zu 10 Metern Höhe aufragend, erhalten.
Planungs- und Bauaufgabe
Dem Substanzverlust durch Witterungseinflüsse, Pflanzenbewuchs und Steinraub im Mittelalter soll durch die nun begonnene Sanierung Einhalt geboten werden. Der aktuelle Zustand der „Heidenmauer“ macht eine intensive baulich, restauratorische Bearbeitung der römischen Substanz notwendig.
Im Rahmen der jetzt anstehenden Maßnahme wird der untere Abschnitt der „Heidenmauer“ bauhistorisch untersucht und kartiert, von Bewuchs befreit und gereinigt. Lose Steine und Mörtel werden gesichert und danach abschnittsweise musterhaft restauratorisch instandgesetzt. Dabei soll versucht werden das Alter der römischen Mauer mittels verschiedener Methoden zu verifizieren, da bei einer vor einiger Zeit durchgeführten Datierung festgestellt wurde, dass die Mauer eventuell bis zu 100 Jahre älter ist als bisher angenommen
Der beauftragte Restaurator wird seine Arbeiten in enger Abstimmung mit dem Statik Büros Barthel & Maus (B&M) aus München, sowie einem erfahrenen, auf römische Bauwerke versierten Bauhistoriker und dem Institut für Steinkonservierung ausführen. Basis ist das im Jahr 2012 erarbeitete statisch-konstruktive Gutachten des Büro B&M. Durch eine Neugestaltung der Beleuchtung an und um die „Heidenmauer“, der Coulinstraße und am Römertor, wird das Ensemble lichttechnisch neu in Szene gesetzt.
Die Maßnahme wird vom Hochbauamt, in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturamt, der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege mit seinen Fachabteilungen begleitet.
Wenn die genannten Maßnahmen umgesetzt sind, wird die Ruine der „Heidenmauer“ auch für künftige Generationen ein identitätsstiftendes und bedeutendes Zeugnis längst vergangener Zeiten sein. Darüber hinaus ein lohnendes Ausflugsziel und Ort kultureller Veranstaltungen mit einer großen Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen von Wiesbaden hinaus.
Daten und Fakten
Budget erster Bauabschnitt | 270.000,00 Euro |
Bauherr | Kulturamt, Projektleitung Herr Jörg-Uwe Funk |
Projekt- und Bauleitung | Hochbauamt, Herr Thomas Zuromski |
Statik und Bauhistorik | Barthel & Maus, Beratende Ingenieure |