Passivhausneubau der Verwaltung der Oranienschule
Städtebaulicher Kontext
Die Oranienschule, ein Gymnasium der Landeshauptstadt Wiesbaden, befindet sich in der Oranienstraße in der Innenstadt. Das Hauptgebäude aus dem Jahr 1868 wurde von Stadtbaumeister Alexander Fach im spätklassizistischen Baustil erbaut. Flankiert wird das Schulgebäude von zwei ehemals als Wohnhäuser genutzten Gebäuden. Das rechte davon beherbergt die Verwaltung, die durch den Neubau im hinteren Bereich erweitert wurde und somit die letzte Baulücke des Schulgrundstückes schließt. Der Neubau ist als Grenzbebauung nur von der Südseite belichtet.
Planungs- und Bauaufgabe
Mit dem Bauvorhaben ist ein Verwaltungs- und Lehrbereich entstanden, der sowohl Aufenthaltsräume für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler beinhaltet. Im Erdgeschoss befinden sich ein Schüleraufenthaltsraum, die Schulbibliothek, ein Arztzimmer und ein Elternsprechzimmer. Im Obergeschoss ist das Lehrerzimmer mit Teeküche, ein Schüler-Lehrer-Sprechzimmer und das Büro des stellvertretenden Schulleiters untergebracht.
Grundgedanke war es, ein klares Gebäude zu entwerfen, das harmonisch an den denkmalgeschützten Bestand anschließt und dennoch ein eigenständiges Erscheinungsbild erkennen lässt. Der Neubau gliedert sich in den Baukörper, der die einzelnen Nutzungen aufnimmt und in die Erschließungselemente, die ihn flankieren. Durch die nach hinten gesetzten verglasten Zugänge wird die Erschließung akzentuiert und die Anbindung an den Altbau passend gelöst.
Das Gebäude besteht aus einer zweigeschossigen, nicht unterkellerten Massivkonstruktion aus Stahlbeton. Über die großzügige Verglasung auf der Südseite und ein Oberlichtband im Obergeschoss erfolgt die Belichtung.
Die Ausführung des Neubaus erfolgte im Passivhausstandard. Die Wärme übertragende Umfassungsfläche ist mit zirka 30 Zentimeter dicker Wärmedämmung „eingepackt“ und es wurden dreifachverglaster Passivhaus-Fenster eingebaut. Über eine kontrollierte Lüftungsanlage mit integriertem Wärmetauscher wird das Gebäude be- und entlüftet. Der Jahresheizwärmebedarf des Neubaus liegt bei 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter.
Daten und Fakten
Projektgesamtkosten Brutto: (KG 100 - 700) |
1.820.000,00 Euro |
Planungsbeginn: | 2007 |
Bauzeit: | 14 Monate |
Fertigstellung: | 2010 |
Bauherr: | Schulamt |
Projektleitung: | Hochbauamt – Joachim Chrometzka |
Architekt: | Zaeske und Partner, Architekten BDA, Wiesbaden |
Fachplanung Elektro: | Ing. Büro für technische Gebäudeausrüstung – ITG, Hochheim |
Fachplanung Heizung / Lüftung / Sanitär: | Ing. Büro K. Scheithauer VDI GmbH, Wiesbaden |
Fachplanung Sicherheits- und Gesundheitsschutz: | Spuhler und Wengenroth SiGe-Koordinatoren, Wiesbaden |
Fachplanung Tragwerksberechnung: | Ing. Büro Dieter Jedermann, Wiesbaden |
Energieplanung: | Energie Planer Team, Seeheim-Jugenheim |
Bodengutachten: | Baugrundinstitut Dr. Westhaus, Mainz-Kastel |
Quellenverzeichnis, Bilder + Zeichnungen | Hochbauamt |