Neubau der Kindertagesstätte Wörther-See-Straße
Städtebaulicher Kontext
Das annähernd dreieckige Grundstück ist bereits seit den 1960-er Jahren gemäß Bebauungsplan als Grundstück für eine Kindertagesstätte vorgesehen. Im Rahmen des Krippenausbauprogramms entstand im Bereich "Gräselberg" im Jahr 2012 der Bedarf an weiteren U3-Plätzen. So hat sich die Landeshauptstadt Wiesbaden entschlossen, den aufgrund von Größe und Ausrichtung sehr gut passenden Entwurf der Kindertagesstätte Schlangenbader Straße (Fertigstellung 2012) erneut in der Wörther-See-Straße umzusetzen.
Das Gebäude liegt in einem mit vielen Bäumen bewachsenen Gebiet, das an die Wohnbebauung des Gräselbergs grenzt und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Freibad "Kallebad" liegt. Die Lage im Grünen ist für die Kinder, Erzieherinnen und Erzieher wohltuend und fördernd.
Planungs- und Bauaufgabe
Ein äußerst kompakter, zweigeschossiger Baukörper entwickelt sich linear und ist einbündig erschlossen.
Im Erdgeschoss sind die drei Krippengruppen mit den Schlafräumen und Bädern untergebracht. Der Personal- und Leitungsbereich schließen sich an. Die Küche liegt in Eingangsnähe. Alle Räume haben einen direkten Ausgang in den süd-westlich gelegenen Freibereich. Im Obergeschoss befinden sich die drei Elementargruppen mit den dazugehörenden Bädern und der große Bewegungsraum. Die Gruppenräume haben zusätzlich Spielebenen im Staffelgeschoss. Ein Atelier, die Holzwerkstatt und eine Bibliothek ergänzen das Raumprogramm.
Das Gebäude ist konsequent barrierefrei nach DIN 18040 gebaut.
Passivhausbauweise
Der Rohbau ist in Stahlbetonbauweise massiv errichtet. Das Gebäude verfügt somit über die entsprechende Masse, um über das ganze Jahr ein behagliches Raumklima zu gewährleisten. Die vom Garten abgewandten Außenfassaden sind mit einer gut gedämmten Holztafelbauweise geschlossen. Die Fassade zum Garten wird durch den großzügigen Dachüberstand geschützt und ist sympathisch und behaglich mit Holz verkleidet. Eine vorgehängte Jalousieanlage bietet den notwendigen Sonnenschutz.
Durch zwei zentrale Lüftungsgeräte auf dem Dach wird das Gebäude mit Frischluft versorgt. Die Wärmerückgewinnung ermöglicht das Halbieren der Lüftungswärmeverluste. Durch die Lüftungsgeräte ist die Bildung von Schimmel und entsprechenden Bauschäden ausgeschlossen.
Die Gruppenräume sind optimal nach Südwesten ausgerichtet. Die dichte Gebäudehülle mit guter Wärmedämmung nach Passivhausstandard ermöglichen den Primärenergiebedarf für das Gebäude inklusive Beleuchtung und Strom auf 120 kWh/m²a zu beschränken.
Daten und Fakten
Projektgesamtkosten: Brutto (KG 100 - 700) |
2.700.000,00 Euro |
Planungsbeginn: | September 2012 |
Bauzeit: | 13 Monate |
Fertigstellung: | Juni 2014 |
Bauherr: | Amt für Soziale Arbeit |
Projektleitung: | Hochbauamt – Joachim Chrometzka |
Architekt: | A-Z Architekten BDA, Wiesbaden |
Fachplanung Elektro: | Ing.-Büro für technische Gebäudeausrüstung (ITG), Hochheim |
Fachplanung Heizung / Lüftung / Sanitär: | Ing.-Büro K. Scheithauer VDI GmbH, Wiesbaden |
Fachplanung Sicherheits- und Gesundheitsschutz: | Baugrundinstitut Dr. Westhaus, Mainz-Kastel |
Fachplanung Tragwerksberechnung: | TSB Ingenieurgesellschaft, Darmstadt |
Passivhausberatung: | Delzer Kybernetik, Lörrach |
Energieplanung: | Delzer Kybernetik, Lörrach |
Außenanlagen: | Grünflächenamt |
Bodengutachten: | Baugrundinstitut Dr. Westhaus, Mainz-Kastel |
Quellenverzeichnis, Bilder + Zeichnungen: |
Hochbauamt |