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Preis der Literaturhäuser 2024 an Fiston Mwanza Mujila

Das Netzwerk der Literaturhäuser, dem das Literaturhaus Villa Clementine angehört, verleiht den Preis der Literaturhäuser 2024 an Fiston Mwanza Mujila. 1981 in Lubumbahi (Kongo) geboren, lebt und arbeitet er seit Jahren in Graz, schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke und unterrichtet Literaturen afrikanischer Länder an der Universität Graz.

Für seinen 2016 erschienenen Debütroman „Tram 83“ erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt. Zuletzt erschien 2022 "Tanz der Teufel", beide bei Zsolnay.

In seinen Romanen holt Fiston Mwanza Mujila afrikanisches (Großstadt-)Leben in den Text – einmal ist es der legendäre Club "Tram 83", das andere Mal sind es unter anderem Minen, in denen Menschen unter unwürdigen Bedingungen arbeiten. Es geht um Chaos, Krieg und Diktatur – und das (Über-)Leben der Menschen. Die Texte sind durchzogen von Rhythmus und Musik, und auch seine Bühnenauftritte sind aufsehenerregend: Er liest seine Texte, er lebt sie – schreit, ruft, lamentiert, flüstert oder singt. Zugleich gibt er klug und zugewandt Auskunft über sein Schreiben, sucht das Gespräch und den Austausch – und vermag das Publikum in kurzer Zeit für sich zu gewinnen.

Die Programmleiterinnen und -leiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Fiston Mwanza Mujila als Autor, der sich in hohem Maße um den einmaligen Charakter von Literaturveranstaltungen verdient macht.

Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird am 22. März 2024 im Rahmen einer Veranstaltung auf der Leipziger Buchmesse verliehen. Am Mittwoch, 17. April ist der Autor im Literaturhaus Villa Clementine zu Gast.

Sonderpreis des Netzwerks der Literaturhäuser

Die Slawistin und Übersetzerin Claudia Dathe, geboren 1971, erhält 2024 den Sonderpreis des Netzwerks der Literaturhäuser. Sie wird damit für ihre herausragenden Übersetzungen aus dem Russischen und Ukrainischen, etwa von Serhij Zhadan, Yevgenia Belorusets oder Tanja Maljartschuk geehrt, vor allem aber für die ebenso kenntnisreiche wie engagierte Vermittlung der ukrainischen Kultur, insbesondere der Literatur, im gesamten deutschsprachigen Raum.

Koordiniert sie hauptberuflich das Forschungsverbundprojekt European Times an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder, so gehört sie spätestens seit der russischen Annexion der Krim zu den engagiertesten Organisatorinnen und Organisatoren vielfältiger Veranstaltungen zur ukrainischen Gegenwartsliteratur. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

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