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Doris Gercke ist Krimistipendiatin 2014

Doris Gercke hatte ihr Wiesbadener Krimistipendium für das Jahr 2014 mit einer Lesung am 6. März im Literaturhaus aufgenommen.

Die bekannte Krimiautorin Doris Gercke nahm Anfang März 2014 das Krimistipendium der Landeshauptstadt Wiesbaden auf. Vier Wochen lang verlegte die Autorin ihren Lebensmittelpunkt von Hamburg in die hessische Landeshauptstadt. Zum Auftakt stellte sie am 6. März im Literaturhaus Villa Clementine in der Frankfurter Straße im Rahmen einer Lesung ihren neuen Roman "Zwischen Nacht und Tag" vor. Moderiert wurde der Abend von Margarete von Schwarzkopf vom Norddeutschen Rundfunk (NDR).

Die Bücher von Doris Gercke fangen nuanciert wie nur wenige Beispiele aus der deutschsprachigen Kriminalliteratur die Wirklichkeit mit all ihren – menschlichen - Abgründen ein. Pointiert, mit einem gewissen Furor und dabei doch mit einem Augenzwinkern geht Doris Gercke in ihren Krimis den Missständen der Gesellschaft auf die Spur. In Wiesbaden freut man sich, dass die Schöpferin der legendären Ermittler-Figur "Bella Block" auch in der Jury des Fernsehkrimifestivals mitwirkt. Kaum eine andere Krimiautorin bringt mehr Gespür für die Wahrhaftigkeit von Figuren mit.

Das mit 4.000 Euro dotierte Krimistipendium wird seit 2009 vergeben und ist mit dem Ziel eines interdisziplinären und intermedialen Austausches seit 2012 mit dem Deutschen FernsehKrimi-Festival verknüpft. Zu den Aufgaben der Krimistipendiatin gehört es darüber hinaus, während ihres Aufenthaltes zu recherchieren und einen Kurzkrimi zu schreiben. Gerckes Krimi wird dann im November im Rahmen des "Wiesbadener Krimiherbst 2014" vorgestellt.

Doris Gercke wurde 1937 in Greifswald geboren und lebt seit 1949 in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Verwaltungsbeamtin, Heirat und der Geburt zweier Kinder, lebte sie bis 1980 als Ehefrau, Hausfrau und Mutter. Dann machte sie das Begabtenabitur, studierte Rechtswissenschaften und veröffentlichte 1988 mit "Weinschröter, du musst hängen" ihren ersten Kriminalroman. Dieser wurde zu einem Erfolg und etablierte Gerckes eigenwillige Ermittlerfigur, die etwas brummige, trinkfeste und schlaue Ex-Polizistin Bella Block. Es folgten 16 weitere Romane mit derselben Protagonistin, zuletzt "Zwischen Nacht und Tag". In diesem Roman muss Bella Block von einem früheren Kollegen aus dem Ruhestand zurückgeholt werden, um einen Fall im alten Hamburger Gängeviertel zu lösen, wo auch Doris Gercke zu Hause ist.

Einem breiten Publikum bekannt wurde Bella Block durch die gleichnamige Fernsehserie mit Hannelore Hoger, die zum Teil auf Gerckes Romanen basiert. Doris Gercke hat zudem Kinder- und Jugendbücher sowie Lyrikbände veröffentlicht. 1991 erhielt sie den Schwedischen Krimipreis, im Jahr 2000 den Friedrich-Glauser-Ehrenpreis für ihre Verdienste um den deutschen Kriminalroman.

Doris Gercke ist der hessischen Landeshauptstadt seit langer Zeit eng verbunden. Sie stand bereits für den bis 2005 vergebenen Frauenkrimipreis als Jurorin zur Verfügung und war mehrfach beim "Wiesbadener Krimiherbst" zu Gast.

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