Sehr geehrte Frau Dr. Becher,

das kuenstlerhaus43 ist eine allseits geschätzte, seit vielen Jahren von der Stadt geförderte Theater-Institution in Wiesbaden. Die Notlage, in der sich das Theater befindet, wurde nicht nur im Kulturbeirat, sondern auch in den städtischen Gremien breit diskutiert. Sie kennen den Sachverhalt.

Derzeit wird eine Ersatzlösung für das Theater gesucht. Wie es sich aktuell darstellt, wird aber in keinem Fall diese Ersatzlösung betriebs- und bezugsfertig sein, wenn der Mietvertrag des Theaters im Palasthotel ausläuft - wenn denn eine in nächster Zeit gefunden werden kann.

Die Lage des Theaters wird von Woche zu Woche dramatischer und verzweifelter, da der Mietvertrag des Theaters im Palasthotel, dessen Eigentümerin die städtische GWW ist, zum 31.12.2025 endet und im Moment auch keine unmittelbare Anschlussunterbringung in Sicht ist.

Diese Situation ist im Prinzip seit September 2024 bekannt. Der Kulturbeirat hat ein klares Votum zum Umgang mit dem Sachverhalt gegeben, der Ausschuss für Schule, Kultur und Städtepartnerschaften trägt es ebenso mit: Eine Verlängerung des Vertrages ist in jeder Beziehung zunächst alternativlos. Da in den Kulturbeiratssitzungen von Vertretern der Verwaltung des Magistrats darauf hingewiesen wurde, dass dazu eine Sondersitzung des Aufsichtsrates der städtischen GWW notwendig sei, appelliert der Kulturbeirat an Sie als Vorsitzende des Aufsichtsrats der GWW, angesichts der dramatischen Lage des Theaters, möglichst noch in diesem Monat eine Sondersitzung zu terminieren oder ersatzweise ein Umlaufverfahren anzuordnen, um diese Mietfrage schnellstmöglich zu klären und den für das Theater unhaltbaren Schwebezustand zu beenden.

Angesicht der Dramatik der Lage - nicht nur die Existenz des Theaters, sondern auch die der dortigen Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel - wäre es völlig unvermittelbar, wenn die Lösung des Problems an der Frage einer Terminfindung für eine Entscheidung scheitern sollte.