Bei den 12. Wiesbadener Fototagen war auch das sam vom 13. bis 28. August 2022 als Ausstellungsort vertreten.
Thema der Fototage in 2022 war "Unruhige Zeiten/Turbulent Times"
Wiesbadener Fototage 2022
Thema in 2022 war "Unruhige Zeiten/Turbulent Times", womit den jüngsten Entwicklungen Rechnung getragen wurde. Kuratiert wurden die Fototage erstmals von Jürgen Strasser, Fotokünstler mit Ateliers in Wiesbaden und Worpswede. Auch als Leiter der "RAW Phototriennale" im Künstlerort Worpswede hat er sich einen Namen gemacht.
Während der Wiesbadener Fototage waren im sam sechs fotografische Positionen zu sehen. Die Arbeiten von Eckart Bartnik beschäftigte sich auf ungewöhnliche Weise mit der Katastrophe im Ahrtal: Er zeigte vom Fluss zurückgelassene, bizarre Skulpturen aus Treibgut sowie weitere Gebilde aus zusammengesammeltem Müll und Schrott.
Jeoffrey Guillemards Bilder von der Grenze zwischen den USA und Mexiko gaben einen profunden Eindruck vom Leid, aber auch von den Hoffnungen entlang einer Migrationsroute, die sich von Tag zu Tag ändert. Hannes Jungs Arbeit hatte die Rückkehr des Wolfs in Deutschland zum Thema. Eine Rückkehr, die viele Menschen als Bedrohung wahrnehmen. In gewisser Weise wurden hier ähnliche Fragen diskutiert, wie bei anderen Arbeiten zum Thema Flucht, Einwanderung und Emigration: Wer soll fern bleiben? Und wer entscheidet darüber?
Den Schwarzwald als unheimlich-beunruhigende, archetypisch deutsche Landschaft beleuchtete Jeannette Petri in ihrer Serie. Und schließlich: Uta Schmitz-Essers Bilder aus dem rheinischen Braunkohlerevier zeigten unter anderem Situationen des politischen Kampfes, während Anne Werners Fotoserie »Was Bleibt« eine poetisch-subjektive Annäherung an die Geschichte des Uran-Bergbaus der DDR und seiner Folgen war.
Wiesbadener Fototage 2022 - Künstlerinnen und Künstler im sam
Der Stapel
Eckart Bartnik
Der Fotograf und Naturwissenschaftler, 1957 in Bonn geboren, lebt in Wiesbaden und arbeitet in der Grundlagenforschung. Seit den 1980er-Jahren werden seine Arbeiten in Gruppen- und Einzelausstellungen international gezeigt und in Tageszeitungen sowie online publiziert.
1986 in Nancy, Frankreich, geboren. Seit 2006 lebt er in Mexiko. Er begann als autodidaktischer Fotograf und absolvierte 2014 die EMI-CFD-Fotojournalismus-Ausbildung in Paris. Seine Dokumentarfilme konzentrieren sich auf zeitgenössische soziale Themen wie Migration, Sexualität, religiöse Praktiken und soziale Bewegungen.
Geboren 1986 in Bremen. Lebt und arbeitet als Fotograf in Berlin. Er studierte bis 2016 Fotografie an der Hochschule München, EASD Valencia und der Hochschule Hannover. Seine Arbeiten wurden unter anderem im C/O Berlin, dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst und im Kunstraum Potsdam gezeigt. Ausgezeichnet wurde er unter anderem beim Otto-Steinert-Preis und dem Lotto Brandenburg Kunstpreis Fotografie.
Geboren 1974 in Düsseldorf. Studium Fotografie und Film bei Lewis Baltz und Heiner Blum an der HfG Offenbach. Nach dem Diplom hat sie ihr eigenes Female-Hip-Hop-Magazin "Anattitude" herausgegeben. Stipendien in London und Paris. Danach fünf Jahre in Brüssel. 2022 hat sie die Bücher "Dear Oma" und "Dark Wald" veröffentlicht. Sie lebt in Freiburg und arbeitet für verschiedene Magazine und Unternehmen.
Studium der Visuellen Kommunikation in Dokumentar- und Reportagefotografie bei Prof. Wilhelm Schürmann an der FH Aachen. Lebt und arbeitet als freie Designerin und Fotografin in Köln. In ihren freien Arbeiten verbindet sie Reportage- und Kunstfotografie zu meist sozialkritischen Thematiken.
wiesbaden.de / Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden / Foto: Anne Werner
Anne Werner
Geboren 1996 in Auerbach/Vogtland, lebt und arbeitet als Fotografin und Bildredakteurin in der Region Westsachsen. Sie studierte bis 2022 Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover. Nach ihrem Abschluss ist sie als freie Fotografin tätig.