Wolf, Friedrich

Wolf empfing nach dem Studium der Theologie in Fulda, Freiburg und Limburg 1908 die Priesterweihe. Er wirkte anschließend in mehreren Pfarreien, unter anderem in Frankfurt am Main, als Kaplan, bevor er 1913 Subregens am Limburger Priesterseminar und 1914–18 Divisionspfarrer wurde. Nach dem Krieg hatte er Pfarrstellen in Kransberg und Frankfurt-Höchst inne.

Bischof Antonius Hilfrich übertrug ihm unter Verleihung des Titels Geistlicher Rat 1931 die Stadtpfarrei Wiesbaden und ernannte ihn zum dortigen Dekan. Aus gesundheitlichen Gründen gab er 1953 sein Amt als Stadtpfarrer auf, blieb aber Stadtdekan bis 1962. 1949 wurde ihm durch päpstliches Breve die Würde eines Apostolischen Protonotars verliehen. Zur Begründung lobte Ministerialrat Dr. Franz Schramm, dass sich Wolf nach 1945 sehr für die katholische Bevölkerung Wiesbadens sowie für das Land Hessen eingesetzt und sich hierdurch große Verdienste erworben habe. 1954 erhielt Wolf das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Bereits 1934 hatte er davor gewarnt, dass der Nationalsozialisten die Kirche auf legalem Wege »erledige« und auch die Bischöfe zu offenem Protest dagegen aufgerufen. So wie er waren viele Katholiken davon ausgegangen, dass sich die NS-Führung nicht an das Reichskonkordat von 1933 halten werde. Unter seiner Ägide wurden nach 1945 die Bombenschäden in der Kirche St. Bonifatius beseitigt und anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums 1949 das Kircheninnere restauriert und ausgemalt.

Wolf verfasste ferner Artikel und Glossen für die Bistumszeitung. Nach seiner Amtsaufgabe als Stadtpfarrer veröffentlichte er bis zu seinem Tode Texte zu historischen und volkskundlichen Themen unter anderem im Jahrbuch des Bistums Limburg und in der Bistumszeitung.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Südfriedhof.

Schatz, Klaus: Geschichte des Bistums Limburg. Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte, Bd. 48, Mainz 1983.

Jahrbuch des Bistums Limburg 1953–1970.