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Waterloo-Denkmal

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Nach Entwürfen des Architekten Philipp Hoffmann, der auch die Bauaufsicht hatte, und des Bildhauers Hermann Schies entstand auf dem Luisenplatz das Waterloo-Denkmal aus hellem Sandstein in Gestalt eines Obelisken. Es erhebt sich auf einem kubischen mehrstufigen Postament, die Spitze ist von einer explodierenden Granate gekrönt. Es erinnert an den Sieg über Napoleon bei Waterloo 1815 und an die in dieser Schlacht gefallenen nassauischen Soldaten. Das Waterloo-Denkmal wurde am 50. Jahrestag der Schlacht am 18.06.1865 in Anwesenheit von rund 700 Veteranen enthüllt.

Die Namen von 337 Gefallenen sind nach Ämtern in alphabetischer Reihenfolge geordnet auf den Seiten eingemeißelt. Im Zinkgussverfahren hergestellte plastische Embleme zieren an allen vier Seiten den oberen Teil des Obelisken. Sie zeigen auf der Ostseite einen Lorbeerkranz, in dem ein »A« für Herzog Adolph eingefügt ist, darüber eine Krone und darunter einen zweiten Lorbeerkranz mit der Inschrift »18. Juni 1865«. Die Westseite ist ganz ähnlich geschmückt, nur befindet sich im oberen Kranz ein »W« für Herzog Wilhelm und unten die Inschrift »18. Juni 1815«. Die Süd- und die Nordseite weisen im oberen Bereich die gleichen Motive auf, nur mit dem Unterschied, dass die Buchstaben »FA« für Herzog Friedrich August und »FW« für Fürst Friedrich Wilhelm angebracht sind. Die darunter befindlichen Embleme sind ebenfalls im Zinkgussverfahren hergestellt und zeigen Kompositionen aus Fahnen und Waffen, in deren Mitte jeweils das nassauische Wappen angebracht ist.

Die Idee zur Errichtung des Denkmals ging vom Verschönerungsverein Wiesbaden aus, die Initiative ergriffen die nassauischen Generäle Anton von Breidbach-Bürresheim, Carl Friedrich Hergenhahn, und Friedrich August Weiz. Auf Initiative des Ortsbeirats wurde 1989 am Fuß des Denkmals auf der Westseite eine Tafel mit der Aufschrift »Die Toten mahnen zum Frieden« angebracht.

Literatur

Bubner, Berthold: Das Waterloo-Denkmal. In: Emig, Erich; Knop, Detlef; Steinbach, Hartmut: Der Luisenlatz in Wiesbaden, Wiesbaden 1985 [S. 32 ff.].

Müller-Schellenberg, Guntram: Das Waterloodenkmal zu Wiesbaden. In: Wacker, Herzoglich-nassauisches Militär [S. 188–202].

Illustrirte Zeitung (Leipzig) Nr. 1152 vom 29.07.1865 [S. 88 f.].

Waterloo-Denkmal vor der Bonifatiuskirche, ca. 1870 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-676, Urheber: unbekannt
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