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Städtische Krankenanstalten

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Mit dem Hospitalvertrag vom 18.02.1874 wurde das ehemalige Wiesbadener Zivil-Hospital in städtisches Eigentum überführt und ein Neubau der inzwischen maroden Krankenanstalt festgeschrieben.

Die Eröffnung auf dem Gelände des ehemaligen römischen Kastells an der Platter und Schwalbacher Straße erfolgte am 16.04.1879. Die Klinik mit 160 Betten wurde nach dem Pavillon-Konzept errichtet, das die räumliche Trennung verschiedener medzinischer Bereiche vorsah, um Infektionsgefahren einzudämmen. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden die Städtischen Krankenanstalten um zahlreiche Abteilungen erweitert und vergrößert, die Bettenzahl stieg auf über 600. Nach 1918 brachte die Finanz- und Wirtschaftskrise den Betrieb fast zum Erliegen. Der von den Nationalsozialisten vorangetriebene Wiederaufbau wurde durch den Zweiten Weltkrieg gestoppt. Mit Kriegsbeginn mussten 600 Betten als Lazarettreserve bereitgehalten werden. Im letzten Kriegsjahr standen der Zivilbevölkerung nach schweren Zerstörungen durch alliierte Luftangriffe nur noch 230 Betten zur Verfügung.

Nach Kriegsende bezogen die einzelnen Abteilungen verschiedene provisorische Räumlichkeiten. So wurde z. B. die Kinderabteilung in die Schwalbacher Straße, die Frauenklinik in das heutige Antoniusheim und Teile der Medizinischen Klinik in das zum Chausseehaus gehörende Taunusheim verlagert.

Anfang der 1950er-Jahre wurden die alten Gebäude nach und nach wieder aufgebaut. Als am 11.07.1954 der Festakt zum 75-jährigen Jubiläum der Städtischen Krankenanstalten stattfand, verfügte die Einrichtung über 600 Beschäftigte und 1.100 Betten. Nachdem Mitte der 1950er-Jahre für die Röntgenabteilung und die Chirurgische Poliklinik sowie für die Notfallambulanz weitere Gebäude errichtet worden waren, gab es auf dem Gelände an der Schwalbacher Straße keinen Platz mehr für weitere Neubauten. 1957 wurde die Medizinische Klinik I mit 100 Betten, in der hauptsächlich Patienten mit Diabetes sowie Magen- und Darmerkrankungen behandelt wurden, in das ehemalige Sanatorium im Nerotal verlagert. In den 1960er-Jahren mussten die Neurologisch-Psychiatrische Klinik sowie die Pathologie in andere städtische Gebäude ausweichen, um dem steigenden Bettenbedarf der Klinik gerecht zu werden.

Ende der 1960er-Jahre begannen Überlegungen zu einem Standortwechsel. Im November 1973 fiel die Entscheidung für einen Neubau auf einem 22 ha großen Gelände auf dem Freudenberg, welches die Stadt vom Bund erwarb. Die Grundsteinlegung für die neue Krankenanstalt erfolgte am 02.12.1976. Am 18.10.1982 wurde die 273 Mio. DM teure Einrichtung der Stadt übergeben. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Kliniken eine Gesamtbettenanzahl von 818. Der medizinische Komplex wurde nach dem für den Neubau engagierten hessischen Sozialminister in Dr. Horst Schmidt Kliniken (Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken) benannt.

Literatur

Müller-Werth, Herbert: Städtische Krankenanstalten, Wiesbaden 1975.

Peters, Helge; Weber-Schnee, Beate: 125 Jahre Klinikum der Landeshauptstadt Wiesbaden, Wiesbaden 2004.

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Städtische Krankenanstalten".