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Chausseehaus

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An der 1764 erbauten Bäderstraße von Wiesbaden über Schlangenbad, Langenschwalbach (heute Bad Schwalbach) nach Bad Ems mussten die Reisenden Wegegeld und Zölle bezahlen. Das zu diesem Zweck errichtete Zollhaus, das Chausseehaus, konnte von den Gästen nicht nur über die Bäderstraße, sondern auch über einen eigenen Bahnhof der Aartalbahn erreicht werden, der aufgrund der Grundrechtsverhältnisse ehemals »Biebricher Chausseehaus« hieß. Heute gehören die Gebäude zum Wiesbadener Stadtteil Dotzheim.

Das Chausseehaus ist heute ein traditionsreiches Ausflugslokal. Daneben befindet sich ein 1896 aus Backsteinen errichtetes Forsthaus, das für die Verwaltung des etwa 3.800 ha umfassenden gleichnamigen Forstgebietes zuständig war. Im Jahr 1911 begann der Wiesbadener Golfclub mit dem Bau eines Golfplatzes am Chausseehaus. 1913 wurde das Joseph-Baum-Haus, ein ehemaliges Erholungsheim, von der Deutschen Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime als »Kaiser-Wilhelm Heim« eröffnet. In den 1960er-Jahren errichtete das Rote Kreuz an der Bahnstrecke ein Kindererholungsheim, das im Herbst 1989 als Auffanglager für Bürger der DDR genutzt wurde. In der Folgezeit brachte die Stadt Aussiedler-Familien in dem Gebäude unter, bevor es 2005 in Erbpacht an die Freie Christliche Schule Wiesbaden übergeben wurde, die dort heute u. a. einen Kindergarten betreibt.

Literatur

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Chausseehaus".