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Sistig, Alfred Erich

Sistig, Alfred Erich

Dramaturg, Intendant

geboren: 19.10.1909 in Hagen

gestorben: 08.09.1980 in Duisburg


Artikel

Seit seiner Jugend mit Leib und Seele dem Theater verschrieben, erlangte Sistig nach seiner Ausbildung erste Theatererfahrungen am Staatstheater Berlin. Bis 1933 war er als Hörspielregisseur beim Rundfunk in Köln tätig. Danach wurde er in Berlin Assistent von Gustaf Gründgens (1899–1963). 1946–49 und erneut 1955–60 war er Dramaturg und Schauspieldirektor an den Münchener Kammerspielen, dazwischen 1949–55 Dramaturg und Regisseur am Landestheater Hannover.

1968–78 war Sistig Generalintendant am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Regiearbeiten hier waren Wagners »Rheingold« (1969) und Grabbes »Napoleon oder Die Hundert Tage« (1970). Er wagte 1970 Wagners »Ring des Nibelungen« werkgetreu, also ohne Verfremdungseffekte zu inszenieren. Hervorzuheben sind seine Inszenierungen von Webers »Oberon«, Brechts »Mutter Courage und ihre Kinder« und Wagners »Tannhäuser«. In enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Schauspieldirektor Rainer Antoine rief er die Veranstaltungsreihen »Musischer Mai« und »Jüngster Mai« ins Leben.

Anlässlich der Internationalen Maifestspiele gelang es ihm, glanzvolle Abende zu veranstalten, etwa unter Mitwirkung des Theatro Comunale di Bologna mit Donizettis  »Lucia di Lammermoor«, der Slowakischen Nationaloper mit Verdis »Nabucco«, der Bulgarischen Staatsoper Sofia mit Mussorgskis »Boris Godunow« und Puccinis »Turandot« sowie des Bolschoi-Balletts mit »Anna Karenina« nach Leo Tolstoi.

Sistig wurde 1969 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Südfriedhof.

Literatur

Steiner-Rinneberg, Britta: Zum Tod von Alfred Erich Sistig. Eine Persönlichkeit, die unvergessen bleibt für alle, die sie kannten. In: Wiesbadener Leben 10/1980 [S. 6].