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Schütt, Franz Theodor

Schütt, Franz Theodor

Maler, Grafiker, Zeichner

geboren: 15.12.1908 in Berlin

gestorben: 28.12.1990 in Wiesbaden


Artikel

Der Sohn des pommerschen Malers und Lehrers an der Kunstgewerbeschule Stettin, Franz Friedrich Christian Schütt (1874–1962), studierte 1925–31 in Stettin Bildhauerei und befasste sich mit Keramik und Innenarchitektur. Anschließend belegte er Malerei und Zeichnen bei seinem Vater und besuchte die Architekturklasse von Gregor Rosenbauer (1890–1966). Schütt war Mitglied des 1916 gegründeten Pommerschen Künstlerbundes und nahm seit 1927 regelmäßig an Ausstellungen teil. 1931–40 lebte Schütt als freischaffender Künstler in Stettin und Danzig.

Die Teilnahme am Zweiten Weltkrieg (seit 1940) und die darauf folgende britische Gefangenschaft führten ihn nach Nordfrankreich und auf die Kanalinseln Guernsey und Jersey. Dort entstanden zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle, die nur unvollkommen den Verlust von fast 1.000 Arbeiten ersetzten, die 1943 bei einem Bombenangriff auf Stettin vernichtet wurden.

In Wiesbaden arbeitete er seit 1950 bis zu seinem Tod als freier Maler und Grafiker. Neben Mädchen- und Frauenbildnissen entstanden Landschaften, Straßenansichten und Interieurs. 1965 war er Mitbegründer der Wiesbadener Gruppe Real, 1971–78 Lehrbeauftragter an der TH Darmstadt im Fachbereich Kunst (Malen, Zeichnen, Grafik). Zeit seines Lebens war Schütt – unbeirrt vom Zeitgeist der Abstraktion – Realist. Bestimmende Einflüsse auf seine Kunst gewannen Otto Dix, Alexander Kanoldt und sein Freund Mac Zimmermann (1912–1995). Schütt zeigte sein Werk in zahlreichen Ausstellungen, so 1955, 1972 und 1973 in der Großen Kunstausstellung München. Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden e.V. widmete ihm 1979 und 1989 zwei große Retrospektiven.

Schütt erfuhr zahlreiche Ehrungen: 1976 die Bürgermedaille in Silber, 1979 die Ehrengabe des Lovis-Corinth-Preises, 1981 das Bundesverdienstkreuz sowie 1985 den Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Schütt wurde auf dem Friedhof Biebrich beigesetzt. Eine Hälfte seines künstlerischen Nachlasses erwarb 1993 die Stadt Wiesbaden, die andere das Landesmuseum Pommern (2000) in Greifswald.

Literatur

Franz Theodor Schütt. Malerei, Graphik, Ausstellungskatalog des Nassauischen Kunstvereins e.V. Wiesbaden, Wiesbaden 1979.

Hildebrand, Alexander: Franz Theodor Schütt. In: Bildende Künstler. Kultur in Wiesbaden, Mainz, Wiesbaden 1981.

Kaiser-Laznicka, Sonny: Der Maler und Graphiker Franz Theodor Schütt (1908–1990), 3 Bände, Dissertation, Frankfurt am Main 2005.