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Schick, Peter

Schick, Peter

Kunstturner, Turnlehrer

geboren: 30.06.1900 in Weinheim an der Bergstraße

gestorben: 05.02.1996 in Wiesbaden


Artikel

Schick absolvierte ein Maschinenbaustudium und ließ sich anschließend an der Deutschen Turnschule in Berlin zum Turnlehrer ausbilden. Mehrfach war er Sieger des Deutschen Turnfestes und einer der besten Kunstturner seiner Zeit. 1927 zog es ihn zum MTV Cuxhaven, danach betreute er den Turnverein 1860 Frankfurt am Main.

Am 01.10.1929 wurde er hauptamtlicher Turnlehrer des Turnerbundes Wiesbaden J.P. (TBW), der damals schon 1.200 Mitglieder zählte. Über 35 Jahre stand Schick im Dienste des Vereins, mit dem er zweimal deutscher Meister im Vereinsgruppen-Wettbewerb wurde und in dem er unter anderem die Olympia-Teilnehmerin von 1936, Hanni Meurer-Högel, trainierte. Schick verstand es beispielhaft, das Vereinsleben insgesamt zu fordern und zu fördern. 1932 wählte ihn der Turngau Süd Nassau zum Gauoberturnwart. Bereits ein Jahr später trat Peter Schick der SA bei, 1937 folgte der Eintritt in die NSDAP. Zudem war er Mitglied des NS-Reichsbundes für Leibesübungen und bei der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Peter Schick fungierte als Kreissportwart im Kreis Wiesbaden/ Rheingau des NSRL und von 1935 bis 1939 als Gaulehrwart des NSRL.  Während der Kriegsjahre hielt Schick die Verbindung zu den überall hin verstreuten Mitgliedern des Turnerbundes, mit denen er nach Ende des Krieges die zerstörte Halle des TBW wieder aufbaute.

1947 wurde er zum Landesoberturnwart gewählt. Während seiner 20 Jahre dauernden Amtszeit organisierte er vier Landesturnfeste. 1966 wurde er zum Landes-Ehrenoberturnwart ernannt. Er erhielt die Wiesbadener Bürgerplakette, die Ehrenplakette des Deutschen Turnerbundes und die Silberne Ehrenplakette des hessischen Ministerpräsidenten. Der Turnerbund Wiesbaden würdigte sein Wirken, indem er im März 1991 die Vereinshallen am Kurt-Schuhmacher-Ring nach ihm benannte. Schick wurde auf dem Südfriedhof beigesetzt.

[Der vorliegende Text wurde 2012 von Peter Schinköthe für die gedruckte Version des Stadtlexikons Wiesbaden erstellt und 2023 von Lena Böschemeyer überarbeitet und ergänzt]

Literatur