Schellenberg, Karl Philipp Salomo
Schellenberg, Karl Phillip Salomo
Evangelischer Pfarrer, Pädagoge
geboren: 22.11.1775 in Dinglingen bei Lahr (Baden)
gestorben: 28.11.1859 in Wiesbaden
Artikel
Schellenberg studierte 1796–99 in Heidelberg und Jena evangelische Theologie und Pädagogik. Zunächst Privatlehrer in Darmstadt, wurde er 1800 als Rektor der Lateinschule nach Wiesbaden berufen; dieses Amt war mit dem eines Vikars an der Stadtkirche und im Kriminalgefängnis sowie mit dem des Pfarrers in Klarenthal verbunden.
Im Auftrag des Usinger Superintendenten Johann Daniel Karl Bickel entwarf Schellenberg 1804 den Plan zu einer Töchterschule in Wiesbaden, den er in Verbindung mit der Lateinschule im November 1805 zunächst als Privattöchterschule verwirklichen konnte. Im Oktober 1806 wurde die 1807 dann »Friedrichschule« genannte Anstalt mit Schellenberg als Rektor und Pfarrvikar Johann Philipp Bickel (1780–1849) als Konrektor errichtet. 1818 wurde Schellenberg die Pfarrei in Bierstadt mit dem Titel »Kirchenrat« übertragen, nachdem die (wohl erhoffte) dritte Wiesbadener Pfarrstelle an den späteren Landesbischof Ludwig Wilhelm Wilhelmi fiel. 1848 wurde Schellenberg pensioniert.
Politisch regierungstreu, huldigte er pädagogisch mit seinem Ideal einer Bildung zu reinerem und freierem Menschentum dem Geist der Philanthropen seiner Zeit wie Johann Heinrich Campe (1746–1805), Friedrich Eberhard von Rochow (1734–1805) oder Christian Gotthilf Salzmann (1744–1811).
Literatur
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Renkhoff, Otto
Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39). [S. 689].
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Struck, Wolf-Heino
Wiesbaden in der Goethezeit, Wiesbaden 1979. [S. 150; 156; 159-163; 171].