Reisinger, Hugo
Reisinger, Hugo
Kaufmann, Mäzen
geboren: 29.01.1856 in Wiesbaden
gestorben: 27.09.1914 in Bad Schwalbach
Artikel
Reisinger, Sohn von Franz Reisinger, erfuhr in Deutschland, England und den USA eine kaufmännische Ausbildung. 1883 ging er im Auftrag der Siemens-Glaswerke in Dresden nach Amerika. Sowohl in den USA als auch in Kanada verweilte er in verschiedenen Städten, bis er sich 1886 endgültig in New York niederließ und eine Export-Import-Firma gründete. 1890 heiratete er eine vermögende Tochter von Adolphus Busch, dem Mitbegründer der Anheuser-Busch-Brauerei. Sie war als Nichte seiner Mutter zugleich seine Cousine.
Neben seinen geschäftlichen Tätigkeiten war Reisinger Kunstsammler und Mäzen. Er organisierte und finanzierte sowohl Ausstellungen deutscher Kunst in New York, Boston und Chicago als auch amerikanischer Kunst in Berlin und München. Das in Boston befindliche »Busch Reisinger-Museum« entstand auf seine und seines Schwiegervaters Initiative.
1913 stiftete er 25.000 $ für eine Brunnenanlage vor dem Wiesbadener Hauptbahnhof. Mithilfe dieser Spende und des von der Wiesbadener »Reisinger-Stiftung« über Jahre aufgebrachten erforderlichen Geldes konnte schließlich 1931 mit dem Bau begonnen werden. Den Schwerpunkt der 1932 eingeweihten Reisinger- und Herbert-Anlagen bildet eine Folge von springenden Wasserstrahlen, die als Symbol der Wiesbadener Heilquellen gedacht war.
Reisinger war ein verdienstvoller Vermittler im Kulturaustausch zwischen Deutschland und den USA. In der von seinem Schwiegervater in Lindschied bei Bad Schwalbach errichteten Residenz »Villa Lilly« verstarb er während eines Kuraufenthalts.
Literatur
Das Erbe der Mattiaca. Persönlichkeiten der Stadtgeschichte Wiesbadens. Hrsg.: Gesellschaft zur Pflege von Dialekt und Stadtgeschichte Wiesbadens Mattiaca, Wiesbaden 1992.