Busch, Adolphus

Busch entstammte einer Gastwirtsfamilie in Kastel. 1857 ging er zu Verwandten in die USA, fand eine Anstellung in dem Großhandelshaus »William Hainrichshofen« in St. Louis, Missouri, wurde zur Armee einberufen und kämpfte im amerikanischen Bürgerkrieg in der Unionsarmee der Nordstaaten. Nach dem Tod seines Vaters kaufte er sich in die Großhandelsfirma von Ernst Wattenberg in St. Louis ein und wurde 1865 Alleininhaber der »Adolphus Busch & Co«. 1861 hatte

Busch die aus Bad Kreuznach stammende Lilly Anheuser geheiratet, deren Eltern eine kleine Brauerei in St. Louis betrieben. Auf Wunsch seines Schwiegervaters Eberhard Anheuser (1805–1880), Gründer des Brauhauses »Anheuser & Co.«, trat er 1864 in die Geschäftsleitung ein.

In Europa wurde Busch auf das von Louis Pasteur entwickelte Verfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln aufmerksam. Er war der erste, der die Pasteurisierung bei Bier anwandte, wodurch er eine gleichbleibend hohe Bierqualität erhielt, selbst bei längeren Transportwegen.

1866 wurde Busch Geschäftsführer (seit 1879 »Anheuser-Busch Brewing Association«) und nach dem Tod seines Schwiegervaters Präsident der inzwischen größten Brauerei der USA. 1883 brachte er ein Bier mit dem Namen »Budweiser« auf den Markt, das sich zum weltweit meistverkauften Bier entwickelte. 1883 gründete er die »Adolphus Busch Glass Manufactoring Company« zur Produktion von Bierflaschen. Er beteiligte sich an Kohlengruben in Illinois mit dazugehöriger Eisenbahnlinie und an Banken und kaufte 1897 die amerikanischen Alleinrechte für den Bau des Dieselmotors.

Seinen wirtschaftlichen und finanziellen Erfolg setzte Busch zur Förderung kultureller Projekte ein.

Immer wieder verbrachte Busch Urlaube auf dem Anwesen der Familie »Villa Lilly« in Langenschwalbach (Bad Schwalbach), wo er starb. Seine letzte Ruhestätte fand er in St. Louis, wohin sein Sarg 1915 gebracht wurde.

»Anheuser-Busch« ist noch heute der größte Bierkonzern der Welt.

Primm, James N.; Zorn, Wolfgang: Busch, Adolphus. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 3, Berlin 1957 [S. 58 f.].