Peez, August Heinrich
Peez, August Heinrich
Mediziner, Badearzt
geboren: 09.07.1785 in Mainz
gestorben: 10.03.1847 in Wiesbaden
Artikel
Der Vater des Politikers Alexander von Peez studierte in Heidelberg, Erlangen, Jena, Wien und Würzburg Medizin und promovierte 1811 zum Dr. med. 1813 ließ er sich als praktischer Arzt in Wiesbaden nieder. Peez hatte als vom Staat angestellter und entlohnter Mediziner für die Betreuung der Bewohner der Stadt und der ländlichen Umgebung zu sorgen. Er wurde 1818 zum Medizinalrat und 1830 zum Geheimen Hof- und Medizinalrat befördert. 1841 ernannte man ihn offiziell zum Badearzt und befreite ihn damit von seiner bisherigen Tätigkeit.
1822 führte er die Trinkkur am Kochbrunnen ein. Bis dahin war es üblich, das Wiesbadener Wasser nur für die Anwendung durch Bäder zu nutzen. Die begleitende Trinkkur wurde mit Schwalbacher Wasser, das täglich in Fässern über die Hohe Wurzel nach Wiesbaden transportiert wurde, durchgeführt. Peez machte zahlreiche weitere Vorschläge für die Verbesserung des Kurortes Wiesbaden, z. B. in seinem Hauptwerk »Wiesbaden und seine Heilquellen« (1823), in dem er die Vorzüge des Gebrauchs der Quellen hervorhob und auch die bis dahin unübliche Winterkur in Wiesbaden propagierte. Die herzogliche Regierung förderte diese Veröffentlichung und sorgte für die Übersetzung der Schrift ins Englische. Es gab sogar eine lateinische Ausgabe, die bei Vorlesungen an russischen Universitäten genutzt wurde.
Peez wurde auf dem Alten Friedhof an der Platter Straße beigesetzt.
Literatur
Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 603].
Moerchel, Joachim: Die nassauischen Badeärzte in ihrer wissenschaftlichen und praktischen Tätigkeit 1816-1866, Frankfurt a. M. [u.a.] 1977 (Europäische Hochschulschriften, Reihe VII, Bd. 1) [S. 94–97].