Lippmann, Max
Lippmann, Max
Journalist, Filmhistoriker, Politiker (Mitglied des Landtages)
geboren: 16.02.1906 in Posen
gestorben: 26.01.1966 in Mainz
Artikel
Lippmann arbeitete als Zeitungskorrespondent und Kommentator im Rundfunk Breslau, wurde Mitglied der SPD und war Vorsitzender der Deutschen Liga für Menschenrechte in Schlesien.
1933 floh er aus politischen Gründen und da er Jude war, zunächst nach Prag und 1938 nach Paris. Von dort wurde er nach Algier deportiert und interniert. Nach seiner Befreiung 1943 hielt er sich in London und Paris auf und war 1944/45 für das US-Office of Strategy tätig. 1948 kehrte er nach Deutschland zurück.
1950–59 wurde er von Vertretern der Filmwirtschaft zur Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) delegiert; seit 1951 war er dort hauptamtlich tätig. 1959 wurde er zum Direktor des Deutschen Instituts für Filmkunde e.V. berufen. Von nun an galt sein Engagement der Filmarbeit.
Darüber hinaus gestaltete Lippmann aktiv das kulturelle Leben in Wiesbaden mit. Seit 1954 engagierte er sich in der Volkshochschule Wiesbaden e.V. (VHS) und gehörte dort dem Vorstand an. Gemeinsam mit der VHS entwickelte er die Reihe »Filmische Kostbarkeiten«. 1964 veranstaltete er das »Shakespeare-Film-Festival« und erarbeitete den Katalog für die von ihm realisierte Fotoausstellung »Der Deutsche Stummfilm«, ein Projekt, das seinen Namen weithin bekannt machte. Lippmann war Vorstandsmitglied des »Wangener Kreises«, der sich für die Förderung schlesischer Kultur und für den kulturellen Austausch mit dem Nachbarn Polen engagierte. Die Vereinigung zeichnete ihn 1965 mit der »Goldenen Ehrennadel« aus.
1954–58 war er Mitglied des Hessischen Landtags für die SPD und 1956 sowie seit Oktober 1964 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Wiesbaden.
Lippmann wurde auf dem jüdischen Friedhof in Wiesbaden beigesetzt.
Literatur
Deutsche biographische Enzyklopädie (DBE). Hrsg.: Killy, Walther/Vierhaus, Rudolf, Bd. 6, 2. überarb. und erw. Aufl., München 2006 [S. 420].
Lengemann, Jochen: Das Hessen-Parlament, 1946–1986: Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungberatenden Landesversammlung Groß-Hessen und des Hessischen Landtags, 1.–11. Wahlperiode, Frankfurt am Main 1986 [S. 323].
Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Lippmann, Max".