Sprungmarken

Knoop, Karl Julius Gerhard von (geadelt 1877)

Knoop, Karl Julius Gerhard von (geadelt 1877)

Kaufmann

geboren: 17.11.1822 in Bremen

gestorben: 06.04.1893 in Wiesbaden


Artikel

1864 verzeichnete Wiesbaden mit dem Zuzug des außerordentlich wohlhabenden Textilkaufmanns Knoop einen bemerkenswerten Neubürger. Grundlage für dessen Reichtum war die Teilhabe an der Firma Jersey & Co in Manchester, einer der größten international tätigen Baumwollfabriken. Mit den erfolgreichen geschäftlichen Aktivitäten hatte sich Knoop ein finanzielles Vermögen erarbeitet, das ihm bereits im Alter von 42 Jahren ein Leben als Rentier ermöglichte. 1870 war Knoop laut Stadtrechnung mit einer Steuersumme von 626 Talern der höchstbesteuerte Einwohner Wiesbadens.

Der seit 1847 mit Theodore von Knoop verheiratete Knoop besaß ein weiträumiges Anwesen mit großem Park an der oberen Bierstadter Straße. Seine Villa bildete bald den Mittelpunkt der höheren Gesellschaft. Kaiser Wilhelm I. war mehrfach bei Knoop zu Gast; er erhob ihn 1877 in den preußischen Adelsstand und verlieh ihm 1888 die Würde des persönlichen Freiherrenstandes.

Hohes gesellschaftliches Ansehen erwarb sich Knoop durch beträchtliche finanzielle Zuwendungen für karitative Einrichtungen, z. B. für den Bau der Kinderbewahranstalt und für die Erbauung eines Heimes für die hiesigen Schwestern vom Roten Kreuz. Diese und andere Institutionen bedachte er zudem in seinem Testament. Knoop nahm auch an den Bestrebungen zur Hebung des Wiesbadener Bade- und Kurwesens lebhaften Anteil. So setzte er sich in einer öffentlichen Petition für den Theaterneubau in der Neuen Kolonnade ein.

1907 wurde der ehemals provisorisch als »Auerbachstraße« bezeichnete Feldweg in Juliusstraße umbenannt.

Literatur

Neese, Bernd-Michael: Julius von Knoop. In: Neese, Bernd-Michael: Beiträge zur Geschichte der Stadt Wiesbaden im 19. Jahrhundert, Bd. 2, Wiesbaden 2016.

Rheinischer Kurier 95 AA, 06.04.1893.

Rheinischer Kurier 153 MA, 04.06.1893.

Wiesbadener Tagblatt 133 MA, 20.03.1907.