Knoop, Henriette Caroline Theodore von, geb. Frerichs

Knoop, seit 1847 verheiratet mit Julius von Knoop, nimmt unter den Wohltäterinnen der Stadt eine herausragende Stellung ein. In jahrzehntelanger Tätigkeit setzte sie sich als Vorstandsmitglied des »Vaterländischen Frauen-Vereins«, der Kleinkinderbewahranstalt, des Wiesbadener »Frauen-Vereins«, des »Vereins vom Roten Kreuz« und der Lungenheilstätte bei Naurod für Arme, sozial Benachteiligte und Kranke ein.

Im April 1882 organisierte sie zusammen mit der Ehefrau des Regierungspräsidenten Lothar von Wurmb, Emma von Wurmb, eine »Vorstellung lebender Bilder« im Königlichen Theater zu Gunsten der Kleinkinderbewahranstalt. Im Mai 1885 veranstaltete sie in ihrer Villa ein Kinderfest für die Armen. Ein viel beachtetes städtisches Ereignis war ihr Kinderfest zur Unterstützung des Auguste-Viktoria-Stiftes im Mai 1897 im Park der Knoopschen Villa, bei dem auch Kaiserin Auguste Viktoria anwesend war.

Knoop unterstützte auch die kirchliche Arbeit finanziell. Zu Gunsten des Baus der katholischen Kirche in Sonnenberg veranstaltete sie z. B. in ihrem Gartenpark im Mai 1890 ein Fest mit Basar; im November folgte unter anderem ein Wohltätigkeitsbasar im Casino für den Bau der evangelischen Kirche in Rambach, wobei sie erhebliche Beträge einsammeln konnte. Der Marktkirchen-Gemeinde stiftete sie ein gemaltes Chorfenster. Ihre Spende für das Kaiser-Friedrich-Denkmal war der mit weitem Abstand zweithöchste Betrag einer Privatperson.

Der Gemeinderat würdigte 1884 ihren karitativen Einsatz mit der Benennung des an der Knoopschen Besitzung vorüberführenden Weges in Theodorenstraße. In ihrem Testament bedachte Knoop die Kinderbewahranstalt, den »Verein vom Roten Kreuz«, den »Frauen-Verein«, das »Theodorhaus« in Eppenhain und das hiesige Wöchnerinnen-Asyl mit hohen Beträgen.

Neese, Bernd-Michael: Theodore von Knoop. In: Neese, Bernd-Michael: Beiträge zur Geschichte der Stadt Wiesbaden im 19. Jahrhundert, Bd. 2, Wiesbaden 2016.

Rheinischer Kurier 235 I, 03.10.1884.

Rheinischer Kurier 338 MA, 06.12.1890 und Rheinischer Kurier 422 MiA, 20.06.1902.

Rheinische Bäderzeitung 12, 18.05.1885.

Wiesbadener Anzeige-Blatt 102, 02.05.1882.

Wiesbadener Tagblatt 403 MA, 30.08.1902.