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Wurmb, Günther Karl Lothar von

Wurmb, Günther Karl Lothar von

Jurist, Polizeipräsident, Regierungspräsident

geboren: 30.01.1824 in Kölleda (Thüringen)

gestorben: 28.07.1890 in Wiesbaden


Artikel

Wurmb studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg, Berlin und Halle.

Seine Beamtenlaufbahn begann er 1850 als Regierungsreferendar bei der Regierung in Erfurt und 1851 als Regierungsassessor in Potsdam. 1854 ging er als Regierungsrat nach Merseburg und wurde 1857 Landrat des Kreises Weißenfels (Provinz Sachsen). 1866 war er in Dresden preußischer Zivilkommissar im Königreich Sachsen und in den thüringischen Staaten. 1867 übernahm er in Berlin das Amt des Polizeipräsidenten.

1872–90 war er Regierungspräsident in Wiesbaden. 1886 wurde er zum Wirklichen Geheimen Oberregierungsrat ernannt. Besonders förderte er den Fremdenverkehr in seinem Bezirk. Sein Interesse galt allen naturwissenschaftlichen Fragen und den forstlichen Belangen. 1874–90 leitete er als Direktor (Vorsitzender) den Nassauischen Verein für Naturkunde, dessen Ehrenmitglied er 1889 wurde. 1867 gehörte er dem Konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes, 1884–90 als Konservativer dem Reichstag und 1882–85 als Abgeordneter der Reichs- und Freikonservativen Partei (RFKP) dem Preußischen Abgeordnetenhaus an. Von 1886 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Preußischen Herrenhauses als Domherr von Merseburg. Er war königlich-preußischer Major und Ehrenritter des Johanniterordens.

Wurmb erhielt unter anderem den Stern zum Kronen-Orden 2. Klasse (1883) und den dänischen Dannebrog-Orden, Großkreuz (1883). Er wurde auf dem Nordfriedhof begraben.

Literatur

Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 10 [S. 600].