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Hotel Viktoria (Victoria-Hotel)

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Mitte 1845 eröffnete Johann Daniel Düringer (1790–1849) ein nach ihm benanntes Luxushotel an der Wilhelmstraße mit 70 eleganten Räumen und Salons. 1857 benannten die neuen Besitzer es in »Hotel Victoria« um und modernisierten die Zimmer- und Badeeinrichtungen von Grund auf.

Ein besonderer Standortvorteil war die Versorgung der Bäder über eine eigene Thermalquelle und der direkte Anschluss an den zum Hotel Adler führenden Zulauf des Kochbrunnens. Die 1877 eingerichtete Rollschuhbahn erhöhte die Anziehungskraft weiter; sie war die zweite im Deutschen Reich.

Zu Beginn der 1880er-Jahre führte man nochmals weitreichende Umbauarbeiten durch und vergrößerte den Hotelkomplex um einen Gebäudetrakt; auch die Fassade wurde dem Geschmack der Zeit angepasst und aufwendig umgestaltet. Mit dieser Unternehmung hatten sich die Besitzer jedoch finanziell übernommen und gingen 1883 in Konkurs.

1887 neu eröffnet, bot das Hotel Viktoria über 120 Luxuszimmer, entsprechende Badeeinrichtungen, komfortable Gesellschaftszimmer und einen Speisesaal für 500 Personen. Der berühmteste Gast des Hotel Viktoria war der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski.

Bei dem schweren Bombenangriff vom 02.02./03.02.1945 wurde das Hotel Viktoria vollkommen zerstört.

Literatur

Meurer, A. H.: Alt-Wiesbadener Gast- und Badehäuser. In: Nassauische Heimat 5 (1925) [S. 99].

Schaller, Detlef/Schreeb, Hans Dieter: Kaiserzeit. Wiesbaden und seine Hotels in der Belle Epoque, Wiesbaden 2006 [S. 137–139].

Spiegel, Margit: Wiesbadener Firmenbriefköpfe aus der Kaiserzeit 1871–1914. Fabrik- und Hotelansichten auf Geschäftsschreiben und Rechnungen. 50 Beispiele mit Firmenkurzporträts, Bd. 1, Wiesbaden 2003 [S. 140–143].

Hotel Viktoria, um 1900 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, PK-3815, Urheber: Carl v. d. Boogart
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