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Höppli, Johann Jacob

Höppli, Johann Jacob

Tonwarenfabrikant

geboren: 15.07.1822 in Zezikon (Ort in der Gemeinde Affeltrangen, Schweiz)

gestorben: 29.10.1876 in Wiesbaden


Artikel

An Höppli, einen der bedeutendsten Tonwarenfabrikanten in Wiesbaden, erinnert heute eine Bronzetafel an dessen ehemaligen Geschäfts- und Wohnhaus in der Wörthstraße 4–6. Er stammte aus dem Schweizer Kanton Thurgau. In seiner Heimat hatte er eine Ausbildung zum Modelleur und Bildhauer gemacht und war 19-jährig auf die damals im Handwerk übliche Wanderschaft gegangen. In Hamburg, der einzig bekannten Zwischenstation, wollte er sich nach Amerika einschiffen, was er jedoch auf Bitten seines Vaters unterließ.

Nach sechs Jahren der Wanderschaft wurde er 1847 in Wiesbaden sesshaft. 1848 wurde Höppli Teilhaber der Wiesbadener Fayence-Fabrik von Andreas Leicher in der Schwalbacher Chaussee (heute Emser Straße) und wohnte in der Nähe der Fabrik zur Miete. Aufgrund der geplanten Hochzeit mit Johanna Charlotte Amalia Gaab, einer Wiesbadener Bürgerstochter, stellte Höppli 1860 Antrag auf Einbürgerung in die Wiesbadener Stadtgemeinde – bis dahin war er Bürger der Schweizer Gemeinden Untertuttwyl und Zezikon.

Mit dem Kauf eines eigenen Wohnhauses und der Einrichtung einer Werkstatt in der Dotzheimer Straße 1863 war der erste Schritt zur Tonwarenfabrik Jacob Höppli getan. Die Herstellung von Bauornamenten, auf die sich die Tonwarenfabrik Höpplis spezialisierte, florierte um die Mitte und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Höppli konnte schon bald nach der Einrichtung der eigenen Werkstatt ein größeres Grundstück in der gerade erst zur Bebauung freigegebenen Wörthstraße erwerben. Hier wurde 1872 mit dem Bau der neuen Geschäftsräume nach Plänen des Architekten Georg Friedrich Fürstchen begonnen. Höppli erlebte die Fertigstellung im Jahre 1876 allerdings nicht mehr.

Er wurde auf dem Nordfriedhof beigesetzt. Sein Grab zierte die Figur »Verheißung« (teilzerstört) von Hermann Schies, einem in Berlin ausgebildeten Bildhauer, der lange in der Tonwarenfabrik für die Modelle der figürlichen Darstellungen zuständig war.

Literatur

Höppli & Chomicki. Zwischen Kunst und Handwerk, Fotografie und Architektur. Ausstellungskatalog. Texte: Birgit Kita & Thomas Weichel, Bilder: Stanislav Chomicki, Wiesbaden 2008.