Hahn, Wilhelm
Hahn, Wilhelm
Evangelischer Pfarrer
geboren: 21.03.1882 in Bechlingen (Kreis Wetzlar)
gestorben: 01.10.1957 in Wiesbaden
Artikel
Hahn studierte Theologie in Greifswald, Halle und Marburg. Er lernte zunächst bei konservativeren Lehrern, aber deren »Biblizismus fasste mich nicht an«. Erst in Halle und v. a. bei Wilhelm Herrmann (1846–1922) in Marburg fand Hahn die ersehnte theologische Orientierung, die ihn zeitlebens zu einem »Liberalen« machte. Er besuchte das Herborner Seminar 1905/06 und legte 1908 die letzte Prüfung in Wiesbaden ab. Nach dem Militärdienst in Gießen führte ihn das Vikariat nach Hahnstätten, Holzhausen an der Haide und Weilburg sowie in das Wiesbadener Paulinenstift. 1910 war er Hilfsprediger an der Ringkirche in Wiesbaden und wirkte hier seit 1928 als Pfarrer.
Im Kirchenkampf wurde Hahn zum Vertreter des Bruderrats der Bekennenden Kirche und nach Kriegsende kommissarischer Dekan des Dekanats Wiesbaden. Die verfassungsgebende Synode vom 30.09. bis 01.10.1947 in Friedrichsdorf beschloss den Zusammenschluss der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau (EKHN) und wählte Martin Niemöller zum Kirchenpräsidenten. Hahn wurde sein Stellvertreter; in dieser Funktion bestätigte ihn die Synode 1950. Am 30.06.1952 wurde er in den Ruhestand versetzt. Hahn hatte bereits 1922 der verfassungsgebenden Synode Nassaus angehört, bis 1932 war er Mitglied der Synode für Nassau.
Literatur
Herbert, Karl: Durch Höhen und Tiefen, Frankfurt 1997.
Pfarrchronik der Evangelischen Ringkirchengemeinde.